AKTIE IM FOKUS: Siemens vorbörslich unter Druck - Schwaches Industriegeschäfte
Am 05. Februar 2020 um 08:49 Uhr
Teilen
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein in ersten Reaktion schwach eingeschätztes Quartal hat am Mittwoch vorbörslich die Aktien von Siemens belastet. Sie fielen auf der Handelsplattform Tradegate zum Xetra-Schlusskurs um 1,6 Prozent - und gaben so ihre Vortagsgewinne wieder ab. Der Dax wurde zeitgleich nur moderat schwächer erwartet.
Händlern zufolge ist das erste Quartal in den Industriegeschäften schwächer als erwartet ausgefallen, was die operative Entwicklung betrifft. Dabei hinterlasse wohl die derzeitige Schwäche im Auto- und Maschinenbau ihre Spuren, hieß es. Laut Analyst Wasi Rizvi entwickelt sich die Profitabilität in den Kerngeschäften damit weiter schwach. Als stark gewertete Auftragseingänge konnten vor diesen Hintergründen den Gesamteindruck bei den Anlegern nicht verbessern.
Den außerdem vermeldeten Kauf des Iberdrola-Anteils an Siemens Gamesa wertete Analyst Guillermo Peigneux Lojo unter Einbezug möglicher Kosteneinsparungen als wertneutral. Für rund 1,1 Milliarden Euro werden die 8,1 Prozent des spanischen Energiekonzerns übernommen./tih/jha/
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).