Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Beim Laborausrüster Sartorius lässt die geschäftliche Erholung noch auf sich warten. Zwar dürfte der Umsatz im zweiten Quartal leicht gestiegen sein, Analysten rechnen aber im Konsens erneut mit einem Gewinnrückgang, auch wenn dieser deutlich geringer ausfallen dürfte als in den vergangenen Quartalen. Hinter der Konzernprognose des DAX-Konzerns für 2024, die im April noch bestätigt wurde, steht ein Fragezeichen. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Freitag dürfte außerdem die Nachfolge von Konzernchef Joachim Kreuzburg Thema sein, der nach dem Ende seines Vertrages im November 2025 keine weitere Amtszeit anstrebt.


    Worauf Investoren achten: 

JAHRESPROGNOSE: Im laufenden Jahr will Sartorius den Umsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigern und eine operative Ertragsmarge (EBITDA-Marge) von etwas über 30 Prozent erzielen. Die Prognose ist nach Einschätzung von Analysten angesichts der weiterhin geringen Nachfrage vermutlich schwer zu erreichen. Bei Jefferies weisen sie darauf hin, dass das Margenziel auf einem starken Viertquartal und zusätzlichen Einsparungen bei den Betriebskosten beruhe. Und die Analysten der UBS merkten vor kurzem an, dass das Tempo der Wachstumserholung der Bioprozess-Verbrauchsmaterialien weiterhin äußerst undurchsichtig sei. Die Experten halten es insgesamt für möglich, dass die Prognose gesenkt oder auf das untere Ende der Spanne eingeengt wird.

AUFTRAGSEINGANG: Sartorius leidet weiterhin unter einer ausgeprägten Investitionszurückhaltung seiner Kunden, vor allem in China. Nachdem der Auftragseingang im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als ein Fünftel gesunken war, hat das Management im Jahresverlauf einen sequenziellen Anstieg der Bestellungen in Aussicht gestellt. Im Auftaktquartal 2024 hatte der Bereich Bioprocess Solutions (BPS) den Markt jedoch mit einem unerwarteten Rückgang im Neugeschäft enttäuscht. Aussagen zur Entwicklung der Nachfrage und des Auftragsbestandes stehen bei der Zahlenvorlage im Fokus.

Die Aktie des Unternehmens ist im DAX und TecDAX gelistet. Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und für das Gesamtjahr 2024:


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.                                    PROG  PROG  PROG 
2. QUARTAL                           2Q24  ggVj  Zahl  2Q23 
Umsatz                                855   +3%    19   832 
EBITDA bereinigt                      240   -2%    19   245 
EBITDA-Marge bereinigt               28,1    --    19  29,4 
Erg nach Steuern/Dritten bereinigt*    73   -16%   10    86 
Ergebnis je Vorzugsaktie bereinigt*  1,08   -14%   11  1,26 
 
.                                    PROG  PROG  PROG 
GESAMTJAHR                           Gj24  ggVj  Zahl  Gj23 
Umsatz                              3.517   +4%    20 3.396 
EBITDA bereinigt                    1.040   +8%    20   963 
EBITDA-Marge bereinigt               29,6    --    20  28,3 
Erg nach Steuern/Dritten bereinigt*   326   -4%    13   339 
Ergebnis je Vorzugsaktie bereinigt*  4,79   -3%    13  4,94 
Dividende je Vorzugsaktie*           0,81   +9%     8  0,74 
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ERLÄUTERUNGEN:

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Marge in Prozent

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Vara Research und Visible Alpha*

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zur Autorin: stefanie.haxel@wsj.com

DJG/sha/rio

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July 16, 2024 09:00 ET (13:00 GMT)