QUARTALSMITTEILUNG

Q1 2022

S&TAG|WKNA0X9EJ|WWW.SNT.AT

01

S&T IN ZAHLEN

WESENTLICHE FINANZKENNZAHLEN

IN EUR MIO.

EBITDA

Abschreibungen

EBIT vor Abschreibungen aus PPABruttoergebnis

Free Cashflow

Umsatzerlöse

329,7

294,1

Bruttoergebnis

120,1

116,1

EBITDA

29,4

28,2

Abschreibungen

14,7

15,5

EBIT vor Abschreibungen aus PPA1)

16,9

15,3

Periodenergebnis nach Minderheitenanteil

11,6

10,1

Operativer Cashflow

-60,0

-26,8

Free Cashflow2)

-68,5

-36,3

  • 1) EBIT bereinigt um Abschreibung aus Kaufpreisallokation

  • 2) Operativer Cashflow abzüglich Investitionen in langfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte

IN EUR MIO.

Eigenkapitalquote

Net Cash (+) / Nettoverschuldung (-)Eigenkapital

Auftragsbestand

Projekt-Pipeline

Mitarbeiteranzahl

Working Capital

Liquide Mittel

224,3

296,5

Eigenkapital

433,0

423,3

Eigenkapitalquote

33,4%

31,3%

Net Cash (+) / Nettoverschuldung (-)3)

-85,8

-14,2

Working Capital4)

217,8

149,9

Auftragsbestand

1.439,2

1.334,9

Projekt-Pipeline

3.332,0

3.367,0

Mitarbeiteranzahl5)

6.152

6.206

  • 3) Liquide Mittel abzüglich lang- und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten

    Q1 2022

    31.03.2022

  • 4) Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (exkl. IFRS 15)

  • 5) Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitäquivalentbasis ohne karenzierte Mitarbeiter, Praktikanten und Lehrlinge

Q1 2021

31.12.2021

02

VORWORT

S&T IM WANDEL

Die S&T Gruppe konnte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 ein solides, größtenteils organisches Umsatzwachstum von 12% auf EUR 330 Mio. erreichen. Auch das EBITDA konnte mit EUR 29 Mio. um 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Der Auftragseingang lag mit EUR 435 Mio. abermals deutlich über Plan. Die S&T behält ihren robusten Wachstumskurs trotz vieler Heraus- forderungen bei. Unser Ziel ist es, schnell und effizient auf Probleme zu reagieren, dann kann man gerade in stürmischen Zeiten - wie den heutigen - Marktanteile gewinnen und Zusatzkosten minimieren. Beispiele dafür gibt es genügend:

Die COVID-Pandemie ließ das weltweite Wirtschaftswachstum einbrechen. Unser neues Homeoffice-System hat sich bewährt, die Effizienz unserer Mitarbeiter gesteigert und wir konnten dabei bisher 15% oder EUR 2 Mio. an Mietkosten für Büroflächen einsparen.

  • Die forensischen Untersuchungen, Anwälte etc. haben nahezu EUR 1 Mio. verschlungen, mit internem Aufwand nochmal deutlich mehr. Die S&T Gruppe gehört zu den am besten geprüften Unternehmen an der Börse.

  • Die Chipkrise und die unterbrochenen Lieferketten beeinträchtigen unser Geschäft seit mehr als 12 Monaten. Wir haben unsere Produkte neu designed, wir upcyclen Komponenten und haben unseren Lagerbestand deutlich aufgebaut. Damit gehört die S&T aktuell zu den besser lieferfähigen Firmen im IoT-Bereich, wir wachsen deutlich und gewinnen Marktanteile. Dennoch schieben wir zum 31. März 2022 einen Rekordberg von rund EUR 108 Mio. an überfälligen Aufträgen vor uns her, den wir überwiegend im Jahr 2022 ausliefern werden.

  • Auch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland beeinträchtigen die globale Wirtschaft. Wir erzielen mit unseren Töchtern in Russland, Ukraine, Weißrussland und Moldawien etwa 6% unserer Umsätze und sind damit ebenfalls betroffen. In den letzten Monaten haben wir umfangreiche Anpassungen vorgenommen. Bis Ende 2022 werden wir uns größtenteils aus diesen Regionen zurückgezogen haben.

Der größte Umbruch ist jedoch nicht extern ausgelöst, sondern ist ein von uns selbst initiierter positiver Wandel: S&T will sich transfor- mieren, ein noch erfolgreicheres Unternehmen werden und sich auf den IoT-Bereich fokussieren.

Dazu legen wir den Aktionären bei der Hauptversammlung am 6. Mai 2022 die Umbenennung der S&T AG in Kontron AG zur Beschluss- fassung vor. Wir planen unsere IT-Service Geschäftsfelder im Rahmen des Projektes "Focus" zu verkaufen und uns auf den IoT-Bereich zu konzentrieren, um zukünftig Bruttomargen von über 50% und EBITDA-Margen von über 15% zu erzielen. "Focus" ist damit das wich- tigste strategische Projekt der letzten 10 Jahre. Mit dem Verkaufsprozess wurde im Oktober 2021 eine US-Investmentbank beauftragt. Das Projekt "Focus" schreitet wie geplant voran. Wir gehen davon aus, den Verkauf im dritten Quartal 2022 abschließen zu können. Mit den erwarteten Erlösen wollen wir den Ausbau unserer IoT-Aktivitäten signifikant vorantreiben, Kontakte zu passenden Akquisitions-Targets im IoT-Umfeld gibt es bereits. Zusätzlich sind weitere Aktienrückkäufe und eine Sonderdividende geplant.

Trotz der vielen Herausforderungen sind wir optimistisch für das Geschäftsjahr 2022. Im Geschäftsjahr 2021 erhielten wir neue Aufträ- ge in Höhe von rund EUR 1.750 Mio., im ersten Quartal 2022 hat sich dieser positive Trend mit EUR 435 Mio. weiter fortgesetzt. Trotz anhaltender Probleme in den Lieferketten und den wegfallenden Umsätzen in Russland gehen wir weiterhin von 12% organischem Wachstum auf EUR 1.500 Mio. im Jahr 2022 aus. Die verkauften IT-Service Umsätze werden wir zeitnah durch IoT-Umsätze ersetzen und planen bis 2025 einen Umsatzanstieg auf EUR 2.000 Mio. bei einer deutlich erhöhten EBITDA-Marge von 13%. Die Grundlagen dafür werden aktuell gelegt.

Hannes Niederhauser, CEO

03

ERLÄUTERUNGEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

S&T AG - STARKES ORGANISCHES WACHSTUM TROTZ CHIPKRISE, OPERATIVER CASHFLOW DURCH SAISONALE EFFEKTE UND CHIPKRISE BELASTET

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022 konnte die S&T Gruppe - trotz der anhaltenden Chipkrise und den ersten spür- baren Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine - den Umsatz signifikant steigern, wobei der Anstieg zum größten Teil auf organisches Wachstum zurückzuführen ist. Trotz Lieferverzögerungen im Ausmaß von rund EUR 108 Mio. konnte der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 um 12,1% von EUR 294,1 Mio. auf EUR 329,7 Mio. zulegen.

Die Profitabilität im abgelaufenen Quartal war durch unterschiedliche Einmaleffekte, beispielsweise die Kosten für die forensischen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Shortseller-Attacke und daraus resultierende erhöhte Kosten für die Abschlussprüfung, sowie der Dotierung einer Rückstellung für das russische und ukrainische Geschäft als auch den positiven Effekt aus der Auflösung von Kaufpreisverbindlichkeiten geprägt. Insgesamt konnte in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein EBITDA von EUR 29,4 Mio. (Q1 2021: EUR 28,2 Mio.) erzielt werden. Das EBITDA stieg somit um rund 4,3% an, obwohl die Bruttomarge mit 36,4% hinter dem ersten Quartal 2021 (39,5%) zurückblieb. Ohne Verzögerungen in der Lieferkette sowie den Preissteigerungen auf Grund der ak- tuellen Chipknappheit wäre der Anstieg des Umsatzes bzw. des EBITDA entsprechend höher ausgefallen. Das den Anteilsinhabern der S&T zurechenbare Konzernergebnis (nach Minderheitenanteilen) konnte um knapp 15% auf EUR 11,6 Mio. (Q1 2021: EUR 10,1 Mio.) verbessert werden, womit der Gewinn je Aktie (unverwässert) sich von 16 Cent im ersten Quartal 2021 auf 18 Cent in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erhöhte.

INSBESONDERE IOT-SEGMENTE DURCH CHIPKNAPPHEIT BETROFFEN

Zu den drei Segmenten der S&T Gruppe:

"IT Services": In diesem Segment, wo sämtliche Aktivitäten des IT-Dienstleistungsgeschäftes der Regionen DACH sowie Osteuropa gebündelt sind, schlugen sich die Verzögerungen in der Lieferkette am wenigsten nieder. Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen ist zu beachten, dass die S&T Slovenija d.o.o. bereits 2021 im Hinblick auf das Projekt "Focus" in das Segment "IoT Solutions Europe" um- gegliedert wurde. Der Umsatz stieg um rund 18,6% von EUR 120,3 Mio. auf EUR 142,4 Mio., was auf die Realisierung von größeren Systemintegrationsprojekten mit geringerer Bruttomarge (Q1 2022: 31,5% | Q1 2021: 34,4%) zurückzuführen ist. Das EBITDA nach Headquarter-Umlagen sank daher von EUR 11,7 Mio. im ersten Quartal 2021 auf EUR 10,4 Mio. im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres.

"IoT Solutions Europe": In diesem Segment bündelt die S&T Gruppe ihre Aktivitäten zur Entwicklung sicherer Lösun- gen zur Vernetzung von Maschinen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Middleware und Services. Im Segment "IoT Solutions Europe" konnte im ersten Quartal 2022 ein Umsatz von EUR 163,5 Mio. erzielt werden (Q1 2021: EUR 151,9 Mio.), was einem Umsatzwachstum von 7,6% entspricht. Ohne den durch die Chipknappheit im Vergleich zum 31. Dezember 2021 weiter angestiegenen Umsatzversatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich wäre das Umsatzwachstum noch stärker aus- gefallen. Das EBITDA nach Headquarter-Umlagen konnte dennoch von EUR 17,3 Mio. auf EUR 19,3 Mio. gesteigert werden.

Das Segment "IoT Solutions Europe" beinhaltet auch die Tätigkeiten der S&T Gruppe in Russland und der Ukraine. Auf Grund des Einmarsches russischer Truppen in der Ukraine sowie der seitens der Staatengemeinschaft verhängten Sanktionen ist von weiteren Auswirkungen des Geschäftes in diesen Ländern, in denen die S&T Gruppe rund 6% ihres Umsatzes erwirtschaftet, auszugehen:

Daher wurden entsprechende Vorsorgen in der Höhe von EUR 4 Mio. für Forderungen gegenüber russischen und ukrainischen

(Tochter-)Gesellschaften getroffen, die im ersten Quartal gewinnmindernd über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wur-den.

Ferner haben der Aufsichtsrat und der Vorstand Ende März 2022 beschlossen, das Exposure der S&T Gruppe in Russland und

Weißrussland bis Ende 2022 signifikant zu reduzieren und sich größtenteils aus diesen Märkten zurückzuziehen. Dazu wurden im April Verträge über den Verkauf von Anteilen an der russischen RTSoft Gruppe unterzeichnet. Ferner wurde im April 2022 der Rückzug aus Weißrussland eingeleitet.

"IoT Solutions America": Das Segment "IoT Solutions America" beinhaltet die Lösungen in den vertikalen Märkten Transport und

Luftfahrt sowie Kommunikation der Region Nordamerika. Der Umsatz dieses Segments belief sich im ersten Quartal 2022 auf EUR 23,5 Mio. (Q1 2021: EUR 21,9 Mio.), was einem Wachstum von ca. 7,3% entspricht. Ohne die Verzögerungen in der Lieferkette als auch das nach wie vor geringe Umsatzvolumen im Luftfahrtbereich wäre auch auf Grund des Auftragsbestandes ein deutlich höheres Wachstum erzielbar gewesen. Damit konnte das EBITDA nach Headquarter-Umlagen dieses Segmentes von minus EUR 0,8 Mio. auf minus EUR 0,2 Mio. leicht verbessert werden.

IN EUR MIO.

IT SERVICESIOT SOLUTIONSIOT SOLUTIONS

S&T GRUPPE

EUROPE

AMERICA

Gesamtumsatz

Innenumsatz

Segmentumsatz

EBITDA vor HQ-Umlagen

EBITDA nach HQ-Umlagen

Q1 2022

Q1 2021

Q1 2022

Q1 2021

Q1 2022

Q1 2021

Q1 2022

Q1 2021

Gesamtumsatz

147,2

123,6

197,9

182,4

25,9

24,8

371,0

330,9

Innenumsatz

-4,5

-3,3

-34,4

-30,5

-2,5

-3,0

-41,3

-36,8

Segmentumsatz

142,7

120,3

163,5

151,9

23,4

21,9

329,7

294,1

EBITDA vor HQ-Umlagen*)

8,5

10,1

21,0

18,7

-0,1

-0,5

29,4

28,2

EBITDA nach HQ-Umlagen**)

10,4

11,7

19,3

17,3

-0,2

-0,8

29,4

28,2

*) EBITDA bereinigt um Headquarter-Umlagen der S&T AG **) EBITDA nach allen Headquarter-Umlagen der S&T AG

STARKE VERMÖGENSLAGE, SAISONAL SCHWÄCHERER OPERATIVER CASHFLOW

Die Vermögens- und Liquiditätslage des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres ist von der anhaltenden Chipkrise geprägt, aber dennoch stabil: Das Eigenkapital stieg von EUR 423,3 Mio. zum 31. Dezember 2021 auf EUR 433,0 Mio., wobei im ersten Quartal 2022 mangels Ermächtigung der Hauptversammlung keine weiteren eigenen Aktien erworben wurden, die das Eigenkapital entsprechend reduziert hätten. Auf Grund der leicht gesunkenen Bilanzsumme belief sich die Eigenkapitalquote auf 33,4% zum Quartalsstichtag (31.

Dezember 2021: 31,3%). Die Barmittel betrugen EUR 224,3 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 296,5 Mio.). Der operative Cashflow im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurde durch den notwendigen Aufbau von Rohstoffen und Halbfertigerzeugnissen auf Grund der Chipknappheit und Lieferverzögerungen belastet (Vorräte zum 31. März 2022: EUR 219,1 Mio. | 31. Dezember 2021: EUR 187,4

Mio.), was gemeinsam mit der Reduktion der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in einem negativen operativen Cashflow von minus EUR 59,9 Mio. (Q1 2021: minus EUR 26,8 Mio.) resultierte. Der Personalstand lag zum 31. März 2022 bei 6.152 Mitarbeitern (31. Dezember 2021: 6.206 | 31. März 2021: 6.078).

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S&T AG published this content on 05 May 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 May 2022 06:25:11 UTC.