Der Konjunkturabschwung in Deutschland hat sich in diesem Monat verschärft. Sowohl das verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor schrumpften, wie eine vorläufige Umfrage am Mittwoch ergab.

Der von S&P Global erstellte HCOB German Flash Composite Purchasing Managers' Index (PMI) fiel im Januar den siebten Monat in Folge auf 47,1 (Dezember: 47,4) und lag damit unter den von Ökonomen prognostizierten 47,8.

Ein Wert unter 50 deutet auf eine Schrumpfung der Wirtschaftstätigkeit hin.

Der zusammengesetzte PMI-Index bildet den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe ab, die zusammen mehr als zwei Drittel der deutschen Wirtschaft ausmachen.

"Deutschland hat einen schleppenden Start ins neue Jahr erlebt", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Handelsbank.

Die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor fiel im Januar auf ein 5-Monats-Tief von 47,6 (Dezember: 49,3) und lag damit unter der Prognose der Analysten von 49,5.

"Die Aktivität im Dienstleistungssektor ist nicht nur den vierten Monat in Folge zurückgegangen, sondern hat sich auch noch beschleunigt", sagte de la Rubia.

Der PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg von 43,3 im Dezember auf 45,4 und lag damit über den Erwartungen der Analysten von 43,7, aber immer noch im Bereich der Kontraktion.

Die Umfrage zeigte eine anhaltende Nachfrageschwäche auf breiter Basis, die sich jedoch nur begrenzt auf den Arbeitsmarkt auswirkte.

Die Umleitungen vom Roten Meer wirken sich auf die Lieferketten des verarbeitenden Gewerbes aus, wie der starke Rückgang des Teilindex für die Lieferzeiten zeigt, sagte de la Rubia. (Berichte von Maria Martinez; Bearbeitung durch Christina Fincher)