Dublin (Reuters) - Der irische Billigflieger Ryanair rechnet wegen verzögerter Lieferungen des Flugzeugbauers Boeing mit niedrigeren Passagierzahlen als bislang erwartet.

Für das im April beginnende Geschäftsjahr peilt der Konzern rund 198 bis 200 Millionen Passagiere statt der zuvor in Aussicht gestellten 205 Millionen an, wie die Airline am Freitag mitteilte. Damit treten die Befürchtungen von Ryanair-Chef Michael O'Leary ein, der am Montag angesichts der Lieferschwierigkeiten bei Boeing vor Einschnitten im Sommerflugplan gewarnt hatte. In Europa dürfte dies im Sommer zu einer stärkeren Kapazitätsbeschränkung und leicht höheren Flugpreisen führen. "Boeing hat weiter die volle Unterstützung von Ryanair (...) und wir sind zuversichtlich, dass ihr Führungsteam die Probleme lösen wird", erklärte O'Leary.

Ursprünglich sollte Ryanair bis Ende April 57 Boeing-Flieger vom Typ Max 8200 erhalten. Doch der Flugzeugbauer steckt wegen eines Vorfalls von Anfang Januar in Schwierigkeiten, als bei einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines kurz nach dem Start in Portland in knapp fünf Kilometern Höhe ein Teil der Kabinenwand herausgefallen war, hinter der sich der Notausgang befindet. Danach hatte sich herausgestellt, dass vier Bolzen an der Kabinentür fehlten. Der US-Konzern musste sich daraufhin einer Prüfung unterziehen und die Produktion der Maschinen drosseln. Nun soll Ryanair eigenen Angaben zufolge nur noch 40 Flieger erhalten. Deshalb müsse man rund zehn Verbindungen für die Hauptreisemonate Juli, August und September streichen, hieß es. Ryanair habe bereits die Flugpläne an einigen der teureren Flughäfen gekürzt, darunter Dublin, Mailand-Malpensa, Warschau-Modlin und vier Ziele in Portugal.

(Bericht von Yadarisa Shabong und Padraic Halpin, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)