FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von RWE sind nach dem geplanten Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung am Montag vorbörslich eingeknickt. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Papiere des Energieversorgers im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag zuletzt um 1,2 Prozent auf 21,11 Euro. Allerdings waren sie in den vorigen drei Handelstagen in der Hoffnung auf eine Einigung und hohe Entschädigungszahlungen um fast 9 Prozent gestiegen. Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen entsprechend dem Motto "buy the rumour, sell the fact".

Ein anderer Börsianer verwies auf Aussagen von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz, wonach das Vorhaben sehr ambitioniert sei. Schmitz hatte der "Rheinischen Post" gesagt: "Das wird ein Kraftakt für alle und kann nur gelingen, wenn die Politik tatkräftig und verlässlich unterstützt. Und selbst dann werden wir sehen, ob ein so frühes Ausstiegsdatum am Ende überhaupt sinnvoll möglich ist." Zudem rechnet er mit einem signifikanten Stellenabbau "bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation Mögliche hinaus geht."

In der Nacht zum Samstag hatte sich die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission, in der neben Politikern auch Klimaschützer, Gewerkschafter, Unternehmer und Forscher saßen, auf einen Kohleausstieg bis 2038 verständigt. Ein früherer Ausstieg soll 2032 geprüft werden - stimmen die Betreiber zu, ist auch ein Ende 2035 möglich./edh/jha/

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