Genf (awp) - Der Forschungspartner der Genfer Biotechfirma Relief Therapeutics, NeuroRx, hat für das Medikament RLF-100 (Aviptadil) in den USA einen Zulassungsantrag eingereicht. RLF-100 soll als Notfallmedikament bei Corona-Patienten in kritischem Zustand angewendet werden.

NeuroRx habe den Zulassungsantrag bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht, teilte Relief am Mittwoch mit. Mit RLF-100 sollen Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt werden, für die alle zugelassenen Behandlungsmethoden ausgeschöpft worden seien.

Der Antrag basiere auf einer Fall-Kontroll-Studie, in der die Krankheitsverläufe von Patienten verglichen wurden, die entweder mit RLF-100 oder der Standardtherapie behandelt worden seien, hiess es. Dabei habe die Behandlung mit RLF-100 ein dreimal besseres Ergebnis hinsichtlich des Überlebens, der Erholung von Atemversagen sowie weiterer Parameter gezeigt.

Die Behandlung habe aber auch seine Tücken: So sei in den Tests bei zwei mit Aviptadil behandelten Patienten eine Hypotonie - also niedriger Blutdruck - beobachtet worden. Dies habe man aber erfolgreich mit Vasopressoren behandelt. Durchfall sei bei vier der 21 mit Aviptadil behandelten Patienten und bei drei der 30 Kontrollpatienten beobachtet worden.

Die Zulassung zur Anwendung von RLF-100 als Notfallmedikament adressiere dieselbe Patientenpopulation, die im Rahmen des von der FDA zugelassenen "Expanded Access"-Protokolls behandelt werde, so die Mitteilung weiter. Viele Patienten, die vielleicht von diesem "Expanded Access" profitieren könnten, erhielten aber keinen Zugang zu klinischen Prüfpräparaten, sagte NeuroRx-Chef Jonathan Javitt laut Mitteilung. Allzu oft seien dies Patienten mit niedrigeren sozioökonomischen Status.

mk/ys