LONDON (awp international) - Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser will trotz der weiterhin hohen Rohstoffpreise im laufenden Jahr wieder profitabler werden. Die Marge gemessen am operativen Gewinn soll über dem 2021er-Niveau liegen, teilte der Hersteller von Marken wie Calgon, Clearasil, Sagrotan und Vanish am Donnerstag in London mit. Im vergangenen Jahr war der operative Gewinn unter anderem wegen der gestiegenen Preise beim Einkauf von Produkten noch stärker gefallen als der Umsatz. Die Marge im Kerngeschäft sank dementsprechend um 1,6 Prozentpunkte auf 22,9 Prozent. Der Kurs der Aktie legte am Morgen um mehr als drei Prozent zu.

Der Umsatz der Bereiche, die nach Verkäufen im Konzern verbleiben, ging um rund zwei Prozent auf knapp 13 Milliarden britische Pfund (15,5 Mrd Euro) zurück. Schuld daran war unter anderem das starke Pfund. Durch die Umrechnungseffekte wurden die organischen Zuwächse aufgezehrt. Auf vergleichbarer Basis betrug das Plus 3,5 Prozent. Hier peilt Reckitt Benckiser 2022 einen Wert zwischen einem und vier Prozent an. Das operative Ergebnis sank um 8,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Pfund. In den Zahlen ist das Babynahrungsgeschäft in China nicht mehr enthalten. Dieses verkauft der Konzern derzeit an einen chinesischen Investor.

Reckitt Benckiser befindet sich im Umbau. So räumt der seit September 2019 amtierende Konzernchef Laxman Narasimhan unter anderem mit den Fehleinkäufen seines Vorgängers Rakesh Kapoor auf. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die gesamte Babynahrungssparte abgespalten werden. Sollte es dazu kommen, würde Narashiman den 17 Milliarden Dollar schweren Zukauf von Mead Johnson Nutrition aus dem Jahr 2017 wieder rückgängig machen./zb/tav/jha/stk