NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street am Mittwoch. Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,7 Prozent auf 30.225 Punkte, der S&P-500 rückt um 0,5 Prozent vor. Der Nasdaq-Composite, der am Vortag auf ein neues Rekordhoch geklettert war, verbessert sich um sechs Punkte auf 12.813.

An der Wall Street ist der Mittwoch der vorletzte Handelstag vor der Weihnachtspause. Während an vielen anderen Börsen am Donnerstag wegen Heiligabend der Handel ruht, findet in den USA noch eine verkürzte Sitzung statt.

Vor der Feiertagspause musste der Markt aber noch eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten, die ein gemischtes Bild lieferten. Beobachter vermuten, dass die hohe Zahl der Neuinfektionen die Erholung der Wirtschaft bremst, andererseits stimmten allerdings das gerade erst beschlossene US-Konjunkturpaket und die anlaufenden Impfaktionen die Anleger zuversichtlich.

Dass der scheidende Präsident Donald Trump die Gestaltung des Hilfspakets kritisiert und höhere Direktzahlungen an Familien gefordert hat, lässt die Investoren kalt. Sollte Trump nicht binnen zehn Tagen das entsprechende Gesetz unterzeichnen oder sein Veto dagegen einlegen, tritt es automatisch in Kraft. Aber selbst im Fall seines Vetos könnte er vom Kongress überstimmt werden.


   Erstanträge fallen überraschend deutlich - Verbraucherstimmung leicht unter Erwartung 

Noch vor der Startglocke wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Sie gingen überraschend deutlich zurück. Die persönlichen Einkommen schrumpften im November unerwartet deutlich, während die Ausgaben im erwarteten Rahmen zurückgingen. Die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern stiegen im vergangenen Monat wiederum stärker als angenommen.

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember zwar aufgehellt, der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung stieg in der zweiten Lesung allerdings nicht ganz so stark wie erwartet. Die US-Neubauverkäufe brachen im November dagegen um 11 Prozent ein, während Ökonomen lediglich einen Rückgang um 0,9 Prozent erwartet hatten.


   Pfizer und Biontech mit weiterem US-Auftrag im Blick 

Nachrichten zu einzelnen Unternehmen sind rar und stehen meist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. So haben Pfizer und Biontech am Mittwoch einen Vertrag mit der US-Regierung zur Lieferung von weiteren 100 Millionen Dosen ihres Corona-Imfpstoffs bekannt gegeben. Der Auftrag hat ein Volumen von 1,95 Milliarden Dollar. Pfizer gewinnen 2,0 Prozent, Biontech rücken 1,0 Prozent vor. Die Aktien von Moderna, die ebenfalls einen Impfstoff gegen das Virus entwickelt hat, legen um 1,2 Prozent zu.

Palantir steigen um 1,8 Prozent. Das erst seit Ende September an der Börse notierte Unternehmen hat vom britischen Gesundheitsdienst NHS einen Auftrag erhalten, der dem Datenanalysespezialisten über eine Laufzeit von zwei Jahren 31,6 Millionen Dollar bringen dürfte. Palantir soll dem NHS dabei helfen, die Verbreitungswege des Corona-Virus und die Risiken für bestimme Bevölkerungsgruppen zu ermitteln, damit das britische Gesundheitswesen seine Ressourcen gezielt einsetzen kann.

Um 17,6 Prozent springen die Aktien von Supernus nach oben, nachdem das Unternehmen positive Phase-III-Studiendaten zu einem ADHS-Medikament für Erwachsene veröffentlich hat. Die Aktien von Magna International legen um 9,6 Prozent zu. Der Autozulieferer aus Kanada und der südkoreanische Elektronikkonzern LG gründen ein Joint Venture für Elektroauto-Komponenten. Das Unternehmen soll Elektromotoren, Konverter, Ladevorrichtungen und weitere Systeme produzieren.


   Ölpreise legen kräftig zu 

Am Ölmarkt legen die Preise deutlich zu, obwohl die wöchentlichen US-Öllagerdaten weniger stark als erwartet gefallen sind. Sie reduzierten sich nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) gegenüber der Vorwoche um 0,562 Millionen Barrel, während Analysten einen Rückgang um 3,1 Millionen Barrel erwartet hatten. Die Benzindaten hätten jedoch auf eine erhöhte Nachfrage hingedeutet. Teilnehmer sprechen aber auch von einer Erholung von den jüngsten Abgaben, die vor allem vom starken Dollar ausgelöst worden waren. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 2,6 Prozent auf 48,24 Dollar, Brent verteuert sich um 2,5 Prozent auf 51,32 Dollar.

Der etwas schwächere Dollar stützt auch den Goldpreis, der zuletzt ebenfalls unter dem starken Greenback gelitten hatte. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 0,7 Prozent auf 1.875 Dollar.

Der Dollar-Index reduziert sich um 0,4 Prozent. Der Devisenmarkt steht ganz im Bann eines sich anbahnenden Durchbruchs bei den Brexit-Gesprächen. Das Pfund steigt in der Spitze bis auf 1,3571 Dollar, nach 1,3410 Dollar vor den ersten Meldungen über ein möglicherweise bevorstehendes Brexit-Abkommen. Aktuell notiert das Pfund bei 1,3513 Dollar.

Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt derweil um 4,0 Basispunkte auf 0,96 Prozent. Den "sicheren Hafen" belastet die Aussicht auf einen Brexit-Deal, heißt es.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          30.225,12   0,70   209,61       5,91 
S&P-500        3.704,99   0,48    17,73      14,68 
Nasdaq-Comp.  12.813,45   0,04     5,53      42,81 
Nasdaq-100    12.698,44  -0,15   -19,12      45,41 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,12       0,0        0,12     -108,5 
5 Jahre         0,38       1,4        0,36     -154,6 
7 Jahre         0,67       2,9        0,64     -158,2 
10 Jahre        0,96       4,0        0,92     -148,7 
30 Jahre        1,71       5,4        1,65     -136,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Mi, 8:12  Di, 17:15    % YTD 
EUR/USD                1,2197     +0,27%     1,2190     1,2178    +8,8% 
EUR/JPY                126,29     +0,19%     126,05     126,24    +3,6% 
EUR/CHF                1,0833     +0,08%     1,0825     1,0823    -0,2% 
EUR/GBP                0,9030     -0,82%     0,9074     0,9132    +6,7% 
USD/JPY                103,54     -0,08%     103,41     103,66    -4,8% 
GBP/USD                1,3513     +1,10%     1,3433     1,3336    +2,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,5306     -0,15%     6,5302     6,5399    -6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             23.474,75     -1,09%  23.408,25  23.431,50  +225,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               48,24      47,02      +2,6%       1,22   -13,3% 
Brent/ICE               51,32      50,08      +2,5%       1,24   -15,2% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.874,73   1.861,00      +0,7%     +13,73   +23,6% 
Silber (Spot)           25,65      25,23      +1,7%      +0,43   +43,7% 
Platin (Spot)        1.020,80   1.004,28      +1,6%     +16,53    +5,8% 
Kupfer-Future            3,54       3,52      +0,6%      +0,02   +25,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 23, 2020 12:02 ET (17:02 GMT)