Pernod Ricard stellt sich wegen Coronavirus auf herben Gewinneinbruch ein
Am 24. März 2020 um 08:55 Uhr
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PARIS (awp international) - Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard streicht erneut seine Jahresprognose zusammen und rechnet wegen des sich ausbreitenden Coronavirus inzwischen mit einem massiven Gewinnrückgang in diesem Jahr. Während in China zwar mit einer langsamen Erholung der Nachfrage ab April zu rechnen sei, erwartet der Konzern erhebliche Einbussen in anderen Märkten bis Ende Juni, wie Pernod Ricard am Dienstag in Paris mitteilte. Der Hersteller rechnet deshalb 2020 mit Rückgang beim operativen Ergebnis vor Sonderposten um 20 Prozent.
Bereits Mitte Februar hatte der Vorstand wegen Covid-19 seine Ziele gesenkt, vor knapp sechs Wochen war das Unternehmen allerdings noch von einem Ergebnisplus von zwei bis vier Prozent ausgegangen. Doch beim Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club und Jameson Whisky hat die Pandemie inzwischen weitreichenden Einfluss auf das Geschäft. Im Absatzmarkt China sei die Nachfrage im Februar und März nur sehr schwach gewesen, hiess es. Im wichtigen Geschäft mit Reisenden wird bis zur Jahresmitte ein Einbruch um 80 Prozent erwartet, während der Umsatz über den Einzelhandel, der etwa drei Viertel der Gesamterlöse des Konzerns ausmacht, bis Juni um etwa zehn Prozent zurückgehen dürfte.
Noch schlimmer dürfte es den Absatz etwa über Bars und Restaurants treffen: Hier rechnet der Konzern mit keinerlei Umsätzen, da die Lokale geschlossen seien oder nicht nachbestellten./tav/men/fba
Pernod Ricard ist weltweit die Nummer 2 in der Herstellung und Vermarktung von Premium- und Prestige-Spirituosen und -Weinen. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Spirituosen und Champagner der strategischen internationalen Marken (63,4%): Absolut (12,7 Millionen verkaufte Kisten in 2022/23), Jameson (10,7 Millionen), Ballantine's (8,8 Millionen), Chivas Regal (5,1 Millionen), Malibu (4,7 Millionen), Ricard (4,4 Millionen), Havana Club (4.3 Millionen), Beefeater (3,7 Millionen), Martell (2,4 Millionen), The Glenlivet (1,6 Millionen), Mumm (0,6 Millionen), Royal Salute (0,3 Millionen) und Perrier-Jouët (0,3 Millionen); - Spirituosen von lokalen strategischen Marken (17,7%): Seagram's, Kahlua, Olmeca, Seagram's Gin, Ramazzotti, Imperial, Pastis 51 und Clan Campbell, usw.; - Craft-Spirituosen von Spezialitätenmarken (6,2%): Marken Italicus, Lillet, Pernod, Suze, Augier, Malfy, Jefferson's, Powers und Redbreast, usw; - strategische Weine (3,9%): Jacob's Creek, Kenwood, Brancott Estate, Campo Viejo, Church Road, George, St Hugo, Stoneleigh, Ysios und Wyndham Marken; - Sonstige (8,8%). Ende Juni 2023 verfügt die Gruppe über 96 Produktionsstandorte weltweit. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Europa (28,5%), Amerika (28,7%) und Sonstige (42,8%).