Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


cep fürchtet vorzeitiges Verbrenner-Aus durch die Hintertür 

Das Centrum für Europäische Politik (cep) befürchtet wegen der von der Europäischen Kommission vorgesehenen Euro-7-Normen ein vorzeitiges Verbrenner-Aus durch die Hintertür. Die verschärften Vorgaben für den erlaubten Ausstoß von verkehrsbedingten Luftschadstoffen wie Stickoxiden, Feinstaub und Ozon seien nicht nötig, da die bislang geltenden Normen bereits ausreichten, um die verkehrsbedingten Schadstoffe drastisch zu senken. "Durch die geltenden EURO-6d/VI-Grenzwerte und steigende Zulassungen von Elektrofahrzeugen werden die verkehrsbedingten Schadstoffemissionen weiter stark zurückgehen", sagt cep-Experte Martin Menner. Die Grenzwerte für Lkw und Busse seien zudem selbst bei realistischen Testbedingungen technisch kaum realisierbar und nicht kosteneffizient. Die Folgenabschätzung der Kommission zu Euro-7 berücksichtige außerdem nicht, dass sich der geschätzte Anteil der neu zugelassenen E-Fahrzeuge 2030 allein durch die geplanten strengeren CO2-Grenzwerte von 10,5 Prozent auf 35 Prozent erhöhen werde.


Regierung ohne Konzept für Recycling alter Windkraftanlagen 

Die Energiegewinnung aus Erneuerbaren mit Windkraftanlagen wird für mehrere zehntausend Tonnen Abfall pro Jahr sorgen. Der Bundesregierung aber fehle bisher ein Recyclingkonzept, so die Funke-Mediengruppe unter Verweis auf eine schriftliche Antwort des Bundesumweltministeriums. Darin räume der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn (Grüne) ein: "Für Faserverbundwerkstoffe gibt es derzeit noch keine optimal auf die Materialien angepassten Verwertungswege." Das Recycling der Rotorenblätter mit ihren glas- und carbonfaserverstärkten Anlagenteilen stelle "eine Herausforderung" dar. Das Umweltbundesamt geht in einer beigefügten Studie laut den Angaben von mehr als 15.000 Tonnen Müll pro Jahr aus. Kühn schreibt, es bestehe die "Erforderlichkeit von Normen im Bereich der Stilllegung und zum Rückbau von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen".


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April 18, 2023 05:20 ET (09:20 GMT)