Durch den Umzug in ein Land, das sich an der europäischen Bankenunion beteiligt, werde Nordea genauso reguliert wie seine europäischen Wettbewerber und könne Kosten sparen, erklärte das gemessen am Börsenwert neuntgrößte europäische Institut am Mittwoch. Das Geldhaus wird künftig von der Europäischen Zentralbank überwacht, die die größten Banken in der Euro-Zone kontrolliert.

Schweden hat für seine Banken einige der schärfsten Kapitalvorschriften in Europa erlassen. Zudem hat die Mitte-Links-Regierung Wege geprüft, um die Geldhäuser stärker zu besteuern.

Die schwedische Finanzministerin Magdalena Andersson sagte, sie hätte es gerne gesehen, wenn Nordea im Land geblieben wäre. Durch den Umzug des Instituts, das einst dem schwedischen Staat gehörte, sinke aber zugleich das Risiko durch den übergroßen Bankensektor. Die Bilanzsumme der schwedischen Geldhäuser liegt beim Vierfachen der Wirtschaftsleistung des Landes.

Nordea bezifferte die Kosteneinsparungen durch die Verlagerung nach Finnland auf eine Milliarde Euro. In welchem Zeitraum diese erzielt werden sollen, ließ das Bankhaus offen.

Durch den Umzug könnte Nordea schwedische Kunden vergrätzen. Einige Gewerkschaften haben gedroht, Gelder und Geschäfte abzuziehen. Zudem bringen die strengen Kapitalvorschriften Analysten zufolge auch Vorteile: Schwedische Geldhäuser können sich billiger refinanzieren als Wettbewerber. Ihre Kapital- und Dividendenpolitik will Nordea nach eigenen Angaben beibehalten.