MÜNCHEN/OFFENBURG (dpa-AFX) - Hubert Burda Media geht von einem weitgehend stabilen Umsatz in diesem Jahr aus. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg, gestiegene Energie- und Produktionskosten und die Inflation verzeichnete das Medienhaus zugleich ein "zufriedenstellendes" Geschäftsjahr 2022. Der Gesamtumsatz mit weltweit 10 500 Beschäftigten lag bei rund 2,92 Milliarden Euro und damit etwa auf Vorjahresniveau (2,94 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in München und Offenburg mitteilte. Zahlen zum Gewinn und Betriebsergebnis wurden nicht genannt.

Vorstandschef Martin Weiss (CEO) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: "Wir haben 2022 mit über 258 Millionen Euro signifikant investiert. Unser Fokus liegt auf digitalen Geschäftsmodellen, die im Zusammenspiel mit unseren Marken im Digital- und Printbereich ein großes Wachstumspotenzial bieten." Nur mit Unternehmertum, Fokus auf Innovation und Technologieoffenheit werde man einen Unterschied machen können.

Investitionen gab es demnach mit Fokus auf die Kernmärkte Deutschland, Großbritannien und Polen. Im Venture Capital Geschäft investiert das Unternehmen global mit Schwerpunkt Europa und Südostasien.

Den Rückgang bei den traditionellen Medien - Burda hat zahlreiche Zeitschriften im Portfolio wie die bekannten Marken "Focus" und "Bunte" - kompensiere man durch Innovation und neue Geschäftsmodelle. Zuletzt war bekannt geworden, dass das Medienhaus sieben kleine Zeitschriftentitel (darunter "Lisa Romance" und "Mein schönes Landhaus") vom Markt nimmt, weil diese nicht mehr wirtschaftlich seien. Der Burda-Verlag gibt mehr als 150 regelmäßig erscheinende Zeitschriften sowie zahlreiche Sondertitel heraus.

Weiss sagte: "Wir sind bei Burda fest davon überzeugt, dass hochwertiger Journalismus für die Gesellschaft unersetzlich ist und als exzellent betriebenes Geschäftsmodell wirtschaftlich interessant bleibt. Um unsere Magazinmarken werden wir auch weiter neue Geschäfte aufbauen."

Hubert Burda Media wurde 2022 in drei operative Unternehmensbereiche neu untergliedert: Die Medien- und Verlagsgeschäfte sind bei Consumer Media gebündelt - mit 1,1 Milliarden Euro verzeichnete dieser Bereich einen leicht rückläufigen Umsatz (minus 3 Prozent). Einen in Summe höheren Umsatz erzielte der Bereich Commerce - dazu zählt E-Commerce und der Bereich Reisen - mit rund 1,2 Milliarden Euro, der zugleich ebenfalls leicht zurückging. Ein Plus von 8 Prozent gab es im dritten Bereich B2B Media und Services, der auf 536 Millionen Euro kam. Zu diesem Teil gehört auch die Mehrheitsbeteiligung an der Firma New Work SE, die auch die Karriere-Plattform Xing betreibt./rin/DP/mis