Die Kommission erklärte, sie sei besorgt darüber, dass Cermaq, Grieg Seafood, Bremnes, Leroy, Mowi und SalMar zwischen 2011 und 2019 wirtschaftlich sensible Informationen über Preise und Mengen ausgetauscht hätten, um die Unsicherheit auf dem Markt zu verringern.

Mowi, SalMar, Leroy und Grieg Seafood gaben Erklärungen ab, in denen sie die vorläufigen Feststellungen der Kommission bestritten, ihr Bekenntnis zum Wettbewerbsrecht bekräftigten und ihre Absicht bekundeten, bei der Untersuchung zu kooperieren.

Cermaq erklärte, dass es den vorläufigen Feststellungen der Kommission ausdrücklich nicht zustimmt, sich aber bis zur endgültigen Entscheidung der Aufsichtsbehörde eines weiteren Kommentars enthalten wird.

Ein Vertreter von Bremnes war nicht sofort für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Aktien von Mowi, SalMar, Leroy und Grieg Seafood fielen nach der Ankündigung der Kommission um 4,9%, 1,9%, 5,7% bzw. 7,1%.

Die Kartellbehörden hatten im Februar 2019 in mehreren Ländern der Europäischen Union Razzien bei Lachsfarmen durchgeführt, darunter auch bei einigen von Mowi, weil der Verdacht bestand, dass sie an einem Kartell beteiligt waren.

Die Kommission nannte damals die Namen der Unternehmen nicht. Mowi, der weltweit größte Produzent von gezüchtetem Atlantiklachs, teilte jedoch mit, dass die EU-Behörden zwei seiner Betriebe in Schottland und den Niederlanden durchsucht hätten.

Auf Norwegen entfällt mehr als die Hälfte des gezüchteten Atlantiklachses weltweit, und die EU ist sein Hauptimporteur.

Das mutmaßliche Verhalten betrifft den Verkauf von frischem, ganzem und ausgenommenem Atlantiklachs aus norwegischer Zucht. Gefrorener Zuchtlachs oder verarbeitete Produkte wie Lachsfilets, Lendenstücke oder Räucherlachs sind nicht betroffen, so die Kommission.

Die an die Unternehmen gerichtete Mitteilung der Beschwerdepunkte greift dem Ergebnis der Ermittlungen nicht vor, fügte sie hinzu.