Morphosys sieht 2023 nur im besten Fall Wachstum beim Krebsmittel Monjuvi
Am 05. Januar 2023 um 11:54 Uhr
Teilen
PLANEGG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Biotechunternehmen Morphosys erwartet für sein wichtiges Blutkrebsmedikament Monjuvi 2023 nur bestenfalls ein kleines Wachstum. Der SDax-Konzern rechnet im neuen Jahr laut einer Mitteilung vom Donnerstag für Monjuvi in den USA mit einem Netto-Produktumsatz von 80 bis 95 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr blieben die US-Monjuvi-Erlöse mit 89,4 Millionen Dollar (84,9 Mio Euro) knapp unter dem Jahresziel von rund 90 Millionen Dollar. Erst im Oktober hatte das Unternehmen die Prognose wegen gestiegenen Konkurrenzdrucks zum zweiten Mal binnen weniger Monate senken müssen.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan hatte erst vor wenigen Tagen vor einem nur noch geringen Monjuvi-Wachstum 2023 gewarnt und dabei auch auf die ab dem zweiten Halbjahr erwartete Konkurrenz durch Medikamente von Genmab/Abbvie und Roche verwiesen. Der Experte kalkulierte daher mit US-Erlösen von nur 97 Millionen Dollar im neuen Jahr. Selbst diese eher vorsichtige Schätzung ist nun wohl zu hoch.
Die Morphosys-Aktien fielen auf die Nachrichten hin um rund vier Prozent. Die Papiere waren 2022 wegen der zahlreichen geschäftlichen Herausforderungen mit minus 60 Prozent unter den größten SDax-Verlierern. Jüngst hatten sie aber einen Stabilisierungsversuch unternommen./mis/men
Die MorphoSys AG ist ein weltweit tätiges biopharmazeutisches Unternehmen im kommerziellen Stadium mit Sitz in Deutschland. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und liefert Krebsmedikamente für Patienten. Das Unternehmen vermarktet in den Vereinigten Staaten sein firmeneigenes Medikament Monjuvi (Tafasitamab-cxix), eine Krebsimmuntherapie, die in Kombination mit Lenalidomid zur Behandlung von Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) in der Zweit- und Drittlinie eingesetzt wird, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation in Frage kommen. Tafasitamab wird auch in einer globalen klinischen Studie als Erstlinientherapie für DLBCL untersucht. Zwei weitere Produktkandidaten befinden sich in der späten und mittleren Phase der klinischen Entwicklung für onkologische Indikationen: Pelabresib, ein niedermolekularer BET-Inhibitor, wird zur Behandlung von Myelofibrose untersucht, einer Form von Knochenmarkkrebs, für die es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt, und CPI-0209, ein EZH2-Inhibitor der zweiten Generation, wird zur Behandlung hämatologischer und solider Tumore untersucht.