Die österreichische Wettbewerbsbehörde hat am Donnerstag dem Plan von MFE-MediaforEurope zugestimmt, seine direkte Beteiligung an ProSiebenSat.1 zu erhöhen. Damit wurde eine Hürde für die Strategie des italienischen Medienkonzerns genommen, eine paneuropäische TV-Plattform zu schaffen.

Die im Dezember eingeleitete Prüfung kann abgeschlossen werden, wenn MFE zusichert, dass die österreichische Niederlassung von ProSieben unter anderem ihre redaktionelle Unabhängigkeit bewahren wird, so die BWB in einer Erklärung.

MFE hält eine direkte Beteiligung von 26,6 % an dem deutschen Sender und teilte der österreichischen Aufsichtsbehörde im November mit, dass sie eine weitere Beteiligung von 2,29 %, die sie derzeit über Derivate hält, direkt halten will, womit MFE de facto die alleinige Kontrolle über Prosieben erlangen würde.

Die Regulierungsbehörde hatte Bedenken, dass der Plan der MFE, ihre direkte Beteiligung an ProSieben zu erhöhen, die Medienvielfalt in Österreich beeinträchtigen könnte, wo der in Deutschland ansässige Sender ebenfalls tätig ist.

Die Meldung war erforderlich, weil MFE in der Lage wäre, die Mehrheit der Stimmrechte bei den ProSieben-Aktionärsversammlungen zu kontrollieren, bei denen die Wahlbeteiligung zwischen 53% und 56% liegt, wie Quellen, die der Angelegenheit nahe stehen, zuvor sagten.

MFE, der kommerzielle Sender, der von der italienischen Familie Berlusconi kontrolliert wird, investierte erstmals 2019 in ProSieben und wurde damit zum größten Investor der deutschen Gruppe. (Geschrieben von Rachel More und Elvira Pollina, bearbeitet von Madeline Chambers)