Gwatt (awp) - Der Solarzellenhersteller Meyer Burger hat im ersten Halbjahr wegen der Neuausrichtung des Geschäfts rote Zahlen geschrieben. Nun zeichnet sich jedoch Rückenwind ab.

Unter dem Strich steht ein Fehlbetrag von 37,2 Millionen Franken, wie das Berner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das ist leicht weniger als im Vorjahressemester (-37,4 Millionen). Der Grund für den anhaltenden Verlust war, dass wegen der Neuausrichtung des Geschäfts hohe Kosten anfielen, jedoch nur geringe Einnahmen mit auslaufendem Geschäft verbucht werden konnten. Der Umsatz schmolz auf 18,0 Millionen Franken zusammen, nachdem er in der Vorjahresperiode noch 51 Millionen betragen hatte.

Der Betriebsverlust vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) vergrösserte sich auf 30,9 Millionen Franken nach 25,5 Millionen Defizit vor einem Jahr. Der Verlust liegt im Rahmen der Analystenerwartungen.

Transformation abgeschlossen

Meyer Burger stellt sich bekanntlich neu auf. Aus einem Zulieferer für die Solarindustrie wird selber ein Produzent von Solarzellen- und modulen. Erste von Meyer Burger in zwei neuen Fabriken in Ostdeutschland hergestellte Module sind im Juli ausgeliefert worden - also erst zu Beginn des zweiten Semesters.

Die Transformation sei nun abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Es spüre auch kurzfristig Rückenwind. So sei man mit den vorliegenden Bestellungen aus Europa und den USA bis weit in das vierte Quartal 2021 hinein vollständig ausverkauft, wobei die erzielten Preise "vollumfänglich" den Erwartungen entsprächen. Erste Projekte im Bereich Solarkraftwerke und grosse Industrie-Dachanlagen seien zudem gewonnen worden, heisst es weiter.

Das Unternehmen rechnet laut den Angaben damit, dass diese Dynamik in den kommenden Jahren anhält. Die Fertigung von Zellen und Modulen in Zentraleuropa stärke die Marktposition zusätzlich, da die Lieferzeiten kurz und Logistikkosten im Vergleich zu asiatischen Produzenten tief seien.

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