Meyer Burger: Jahresergebnis 2021 spiegelt erfolgreichen Wandel zum PV-Zellen- und
-Modulhersteller wider

^
Meyer Burger Technology AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis
Meyer Burger: Jahresergebnis 2021 spiegelt erfolgreichen Wandel zum
PV-Zellen- und -Modulhersteller wider

24.03.2022 / 06:45 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

  * Meyer Burger ist auf dem Weg, ein europäischer Spitzenreiter einer neuen
    globalen Ära der Photovoltaik zu werden. Die Inbetriebnahme der
    Produktionsstätten für Heterojunction-Zellen und SmartWire-Module in
    Deutschland wurde innerhalb eines sehr ehrgeizigen Zeitrahmens
    abgeschlossen.

  * Der russische Angriff auf die Ukraine führt zu tiefgreifenden
    Veränderungen in der zukünftigen internationalen Energieversorgung. Ein
    beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien in den für Meyer Burger
    relevanten Märkten ist deshalb unbedingt nötig. Gleichzeitig muss auch
    strategische Unabhängigkeit durch lokale Solarzellen- und
    Solarmodulproduktion angestrebt werden.

  * Die Finanzergebnisse für das Transformationsjahr 2021 spiegeln auch die
    operativen Herausforderungen im vergangenen Jahr wider.

  * Die Bilanzsumme erhöhte sich auf insgesamt CHF 492,7 Millionen, während
    der Nettoumsatz auf CHF 39,9 Millionen zurückging. Daraus resultierte
    ein EBITDA von CHF -72,5 Millionen und ein Jahresergebnis von CHF -100,5
    Millionen. Der Bestand flüssiger Mittel betrug per Ende Jahr CHF 231,4
    Millionen

  * An den Standorten in Thalheim und Freiberg (D) sowie Goodyear
    (Arizona/USA) wird die Kapazität für Zellen und Module gegenwärtig auf
    1,4 Gigawatt (GW) ausgebaut.

  * Angesichts der starken Kundennachfrage und des vorteilhaften politischen
    Umfelds arbeitet Meyer Burger nun an einer Beschleunigung der
    Expansionspläne, getrieben durch schnelleres Wachstum im Bereich
    Grossanlagen. Dazu strebt Meyer Burger langfristige
    Abnahmevereinbarungen mit einem Investitionsbeitrag seitens der Abnehmer
    an. Das Unternehmen hat eine entsprechende Absichtserklärung mit einem
    grossen US-amerikanischen Projektentwickler geschlossen.

Seine strategischen Ziele für 2021 hat Meyer Burger erreicht: Die Zell- und
Modulproduktionsstandorte in Thalheim (Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt,
Deutschland) und Freiberg (Sachsen, Deutschland) sowie der erfolgreiche
Markteintritt. Das Unternehmen hat sich erfolgreich von einem
Hightech-Produktionsausrüster zu einem integrierten Hersteller von
Hochleistungs-Solarzellen und -modulen gewandelt. Dies war dank des
geschützten Geschäftsmodells und technologischer Autonomie möglich. Auch
wenn die derzeitige wirtschaftliche und politische Situation global sehr
herausfordernd ist: Sie hat die Dynamik für die Photovoltaik im Allgemeinen
stark erhöht und zu einer Wiederbelebung der europäischen und amerikanischen
Photovoltaikindustrie geführt.

Übergangsphase und Hochfahren der Produktion schlagen sich in
Finanzergebnissen nieder
Die Ergebnisse des Finanzjahres 2021 spiegeln die Transformation des
Geschäftsmodells wider. Der konsolidierte Nettoumsatz sank auf CHF 39,9
Millionen (2020: CHF 90,5 Millionen), wovon CHF 8,8 Millionen aus dem ersten
Verkauf von 20 Megawatt (MW) an PV-Modulen stammen. Das Betriebsergebnis
nach Kosten für Produkte und Dienstleistungen betrug CHF 29,2 Millionen
(2020: CHF 37,9 Millionen).

Mit dem Hochfahren der Produktion erhöhte sich die Anzahl der
Mitarbeitenden, was zu einem Personalaufwand von CHF 60,4 Millionen (2020:
53.9 Millionen) führte. Der Betriebsaufwand stieg auf CHF 41,2 Millionen
(2020: 28,5 Millionen). Dies ist in erster Linie auf zusätzliche neue
Infrastrukturkosten wie Miete und Energie, Marketingausgaben sowie Gebühren
und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung im Jahr 2021
zurückzuführen. Das EBITDA lag bei CHF -72,5 Millionen (2020: CHF -44,6
Millionen). Die neuen Produktionsanlagen wirken sich erst ab dem zweiten
Halbjahr 2021 auf die Abschreibungen aus. Entsprechend lag das EBIT bei CHF
-85,3 Millionen (2020: CHF -58,1) und das Nettoergebnis bei CHF -100,5
Millionen (2020: CHF -64,5 Millionen, was CHF -0,04 pro Aktie entspricht
(2020: CHF -0,04).

Per 31. Dezember 2021 erhöhte sich die Bilanzsumme auf insgesamt CHF 492,7
(31. Dezember 2020: CHF 296,8 Millionen). Darin spiegeln sich die
Investitionen in das Hochfahren der beiden neuen Fabriken sowie die
erfolgreich durchgeführten Finanzierungsmassnahmen wider. Die Gruppe wies
einen soliden Bestand flüssiger Mittel von CHF 231,4 Millionen auf (2020:
CHF 139,8 Millionen), der zur Finanzierung der notwendigen weiteren
Investitionen zur Verfügung steht. Das Umlaufvermögen verblieb praktisch
unverändert bei CHF 33,4 Millionen (2020: CHF 32,7 Millionen). Höhere
Vorräte gleichen die höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen im Vergleich zu 2020 ungefähr aus.

Rund 30 Direktkunden und mehr als 500 registrierte Installateure
Die Nachfrage im Segment der Dachanlagen für Wohn- und Kleingewerbehäuser,
Meyer Burgers momentaner Hauptfokus, hat sich stark entwickelt. Das
Auftragsbuch ist fast für das gesamte erste Halbjahr 2022 gefüllt, und die
Preise entsprechen den Erwartungen. Vom ersten Produktionstag an erfüllten
die Module höchste Qualitätsanforderungen. Meyer Burger wird von Händlern,
Installateuren und Kunden als Premium-Marke anerkannt und ist in seinen
Kernmärkten bereits gut positioniert. Besonders stark ist die Nachfrage auf
dem Schweizer Heimatmarkt. Das inzwischen über 45 Personen starke Vertriebs-
und Marketingteam vertritt das Unternehmen in den relevantesten europäischen
Märkten und in den USA. Allein in Europa betreut es rund 30 Direktkunden und
über 500 registrierte Installateure.

Verzögerungen im Hochfahren der Produktion
Die COVID-19-Pandemie hat die Transformation und das Hochfahren der
Produktion erheblich beeinträchtigt. Kurzfristige, unerwartete
Lieferengpässe verzögerten den Produktionsstart im Sommer 2021. Die
Personalausfälle waren deutlich höher als üblich: Meyer Burger war
gezwungen, den Ausstoss der neuen Solarmodulproduktion im vierten Quartal
2021 und auch noch Anfang 2022 zu reduzieren.

Insgesamt verlief das Hochfahren der Produktion langsamer als ursprünglich
erwartet. Dies beeinträchtigte die Erreichung der operativen Ziele des
Unternehmens für 2021. Die entsprechenden Hochfahrkosten und die
unvollständige Absorption der Produktionsgemeinkosten wirkten sich negativ
auf die realisierte Bruttomarge aus.

Ausbau auf 1,4 Gigawatt und neue Produkte ab 2022
Der Ausbau auf 1,4 GW jährliche Produktionskapazität am
Zellenproduktionsstandort Thalheim und 1 GW Jahreskapazität am
Modulproduktionsstandort Freiberg läuft, ebenso die Planung für den Ausbau
am US-amerikanischen Standort in Goodyear, Arizona. Die jährliche
Produktionskapazität in den USA wird zunächst 0,4 GW betragen und soll im
Jahr 2023 verfügbar werden; die bestehende Infrastruktur in Goodyear wird
eine nahtlose Erweiterung auf 1,5 GW Solarmodulproduktion ermöglichen.

Das Hochfahren der Modul-Produktionskapazität am Standort Freiberg auf 1 GW
soll im 4. Quartal 2022 abgeschlossen werden. Das Unternehmen erwartet zu
diesem Zeitpunkt ein deutlich positives operatives Ergebnis auf
Run-Rate-Basis. Unter Einberechnung der Hochfahrphasen der Produktion in
Thalheim und Freiberg erwartet das Unternehmen im Jahr 2022 ein Modulvolumen
von insgesamt 0,5 GW zu produzieren. Es besteht ein Restrisiko, dass
Hochfahr- und Produktionspläne durch die derzeit sehr angespannte Situation
auf der weltweiten Lieferkette beeinträchtigt werden. Meyer Burger arbeitet
aktiv und kontinuierlich an der Reduzierung derartiger Risiken.

Für das Jahr 2022 plant Meyer Burger zudem die Lancierung neuer Produkte für
Gewerbe- und Industriekunden. Die Umsetzung erster Pilotkundenprojekte für
Meyer Burgers Solardachziegel wird, wie ursprünglich geplant, in der zweiten
Hälfte des Jahres 2022 erwartet.

Ausblick
Um die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu überwinden, muss der
Einsatz der Photovoltaik in Europa vorangetrieben werden - und nicht nur, um
den Klimawandel einzudämmen. Dass das notwendige höhere Mass an
strategischer Autonomie nur mit einer starken europäischen PV-Industrie
erreicht werden kann, darüber besteht zunehmend Einigkeit. Auch verlangen
die Kunden zunehmend Hochleistungs-Produkte, die lokal und auf besonders
nachhaltige Weise hergestellt werden.

In dem Zusammenhang blickt Meyer Burger zuversichtlich auf die nächsten,
möglicherweise noch zu beschleunigenden Expansionsphasen. Als europäischer,
integrierter, technologisch eigenständiger und skalierbarer PV-Spezialist
ist Meyer Burger in dieser Hinsicht einzigartig positioniert. Auch der
US-amerikanische Markt bietet enormes Expansionspotenzial.

Daher beschleunigt Meyer Burger seine ursprünglich kommunizierten
Ausbaupläne. Diese sahen eine Ausbaupause im Jahr 2023 vor, gefolgt von
einem moderaten Wachstum auf 7 GW bis 2027. Zu der neuen Strategie gehört
auch die gezielte Absicherung der Lieferketten für die benötigten
Materialien und Komponenten. Aufgrund der hohen Skalierbarkeit der Nachfrage
im Bereich Grossanlagen beabsichtigt Meyer Burger, sein Wachstum in diesem
Marktsegment zu beschleunigen.

Um das Hochfahren zu beschleunigen, strebt Meyer Burger langfristige
Abnahmevereinbarungen mit grossen Projektentwicklern, unabhängigen
Stromproduzenten und Energieversorgern an, die gleichzeitig einen Beitrag zu
den für den Ausbau notwendigen Investitionen bei Meyer Burger leisten.
Dieses potenzielle neue Modell ermöglicht es Meyer Burger, bei geringerer
Kapitalintensität schneller zu skalieren.

Meyer Burger ist derzeit in Gesprächen mit mehreren interessierten Kunden
für das Modell. Am 23. März 2022 unterzeichnete Meyer Burger eine
Absichtserklärung (MOU) mit einem grossen US-amerikanischen Entwickler und
Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen. Die unverbindliche
Absichtserklärung sieht eine mehrjährige Abnahmevereinbarung mit einem
Gesamtvolumen von mehreren GW vor, für die Meyer Burger eine eigene Zell-
und Modulproduktionslinie bauen würde. Gleichzeitig würde der Kunde einen
Finanzierungsbeitrag zu den erforderlichen Anfangsinvestitionen sowie
jährliche Vorauszahlungen für zukünftige Modullieferungen leisten.


Da die Expansion schneller als bisher geplant erfolgen soll, überarbeitet
Meyer Burger im Moment seine zuvor veröffentlichten Prognosen. Eine
angepasste Prognose wird voraussichtlich spätestens zusammen mit den
Halbjahresergebnissen im August 2022 bekannt gegeben.

Geschäftsbericht 2021
Der Jahresbericht 2021 ist unter folgendem Link zu finden:

www.meyerburger.com/de/investoren/geschaeftsberichte

Ein Video-Webcast in englischer Sprache findet heute (24. März 2022) um
14.00 Uhr MEZ statt. Bitte nutzen Sie den folgenden Link, um sich zu
registrieren:
www.webcast-eqs.com/register/meyerburger20220324/en

Kontakte:

   Meyer Burger Technology AG               Dynamics Group AG
   Anne Schneider                           Andreas Durisch
   Head Corporate Communications            Senior Partner
   M. +49 174 349 17 90                     T. +41 43 268 27 47
                                            M. +41 79 358 87 32
   [1]anne.schneider@meyerburger.com  1.    [1]adu@dynamicsgroup.ch  1.
   mailto:anne.schneider@meyerburger.com    mailto:adu@dynamicsgroup.ch


---------------------------------------------------------------------------

Ende der Ad-hoc-Mitteilung

---------------------------------------------------------------------------

   Sprache:          Deutsch
   Unternehmen:      Meyer Burger Technology AG
                     Schorenstrasse 39
                     3645 Gwatt
                     Schweiz
   Telefon:          +41 033 221 28 00
   E-Mail:           mbtinfo@meyerburger.com
   Internet:         www.meyerburger.com
   ISIN:             CH0108503795
   Valorennummer:    A0YJZX
   Börsen:           SIX Swiss Exchange
   EQS News ID:      1310393



   Ende der Mitteilung    EQS News-Service
---------------------------------------------------------------------------

1310393 24.03.2022 CET/CEST

°