Es bestehe der Anfangsverdacht, dass seit 2014 zwei mit Dieselmotoren ausgestattete Fahrzeugtypen der Marke Chrysler auf den US-Markt gebracht worden seien, bei denen die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems verringert wurde, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Gegen die beiden Mitarbeiter sei vor einer Woche ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug eingeleitet worden. Bosch bekräftigte, man kooperiere uneingeschränkt mit den Behörden. Zu Details äußere sich Bosch nicht.

Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den betroffenen Fahrzeugmodellen um den Chrysler Jeep Grand Cherokee mit Drei-Liter-Motor und den Chrysler Dodge Ram 1500. Die Modelle seien bereits Gegenstand von Ermittlungen in den USA gewesen. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft sei zuständig, weil nach jetzigem Kenntnisstand für eine mögliche Beihilfe relevante Tatbeiträge in ihrem Zuständigkeitsbereich geleistet worden seien.

Bosch war bereits im Herbst 2015, mit Bekanntwerden der Dieselaffäre bei Volkswagen, ins Visier der Justiz geraten. Im Frühjahr 2017 leiteten die Stuttgarter Staatsanwälte ein weiteres Ermittlungsverfahren ein - im Zusammenhang mit Daimler, wo ebenfalls der Verdacht der Abgasmanipulation von Dieselmotoren im Raum steht. Ende Dezember folgte ein drittes Ermittlungsverfahren - diesmal im Fall der VW-Tochter Audi. In den USA sieht sich Bosch zudem mit einer Klage konfrontiert, die sich vor allem gegen Ford richtet.