LVMH Moët Hennessy Vuitton : Brexit und Gelbwesten-Proteste dämpfen Lust auf Champagner
Am 18. März 2019 um 07:37 Uhr
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Paris (Reuters) - Der geplante Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union und die Proteste der sogenannten Gelbwesten in Frankreich haben die Nachfrage nach Champagner gebremst.
Zahlen des Branchenverbandes Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne (CIVC) zeigen, dass die Zahl der verkauften Flaschen 2018 auf 302 Millionen fiel und damit auf den niedrigsten Stand seit 2004. Zum Vorjahr war das ein Minus von 1,8 Prozent. Zu schaffen macht dem Champagner laut Verband auch die Konkurrenz des italienischen Prosecco, der um einiges günstiger zu haben ist als die französische Luxusspirituose. Aufgrund höherer Preise stieg allerdings der Umsatz mit Champagner um 0,3 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro.
"Die geringere Menge wird etwas beunruhigend, da das schwächere Geschäft in Frankreich und Großbritannien nicht wettgemacht wird durch höhere Verkäufe außerhalb der Europäischen Union", sagte Jean-Marie Barillere vom CIVC. 60 Prozent des Champagner-Absatzes gehen auf das Konto von Frankreich und Großbritannien. 2018 wurden zum ersten Mal seit 100 Jahren mehr Flaschen des Getränks außerhalb von Frankreich verkauft als in dem Land selbst: Der Absatz fiel um 4,02 Prozent auf 147 Millionen Flaschen. Barillere sagte, die Gelbwesten-Proteste hätten für Zurückhaltung bei Touristen und Einheimischen gesorgt.
In Großbritannien rutschten die Verkäufe angesichts der Verunsicherung der Verbraucher wegen des Brexit um 3,6 Prozent und damit das dritte Jahr in Folge nach einem Minus von elf Prozent 2017 und neun Prozent 2016.
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE ist der weltweit führende Anbieter von Luxusprodukten. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Mode und Lederwaren (48,9%): Marken wie Louis Vuitton, Kenzo, Celine, Fendi, Marc Jacobs, Givenchy, etc; - Uhren und Juwelen (12,8%): Bulgari, TAG Heuer, Zenith, Hublot, Chaumet, Fred Brands, Tiffany, usw.; - Parfüms und Kosmetikprodukte (9,6%): Parfüms (Marken Christian Dior, Guerlain, Loewe, Kenzo, etc.), Make-up-Produkte (Make Up For Ever, Guerlain, Acqua di Parma, etc.), etc; - Weine und Spirituosen (7,7%): Champagner (Marken Moët & Chandon, Mercier, Veuve Clicquot Ponsardin, Dom Pérignon usw.; weltweit die Nr. 1), Weine (Cape Mentelle, Château D'Yquem usw.), Cognacs (hauptsächlich Hennessy; weltweit die Nr. 1), Whisky (hauptsächlich Glenmorangie) usw.; Die restlichen Umsätze (21%) stammen aus dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon Marché und La Samaritaine. Ende 2023 werden die Produkte über ein Netz von 6.097 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (7,9%), Europa (16,4%), Japan (7,3%), Asien (30,8%), Vereinigte Staaten (25,3%) und Sonstige (12,3%).