LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton : Luxuskonzerne LVMH und Tiffany einigen sich nun doch auf Fusion
Am 29. Oktober 2020 um 09:43 Uhr
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Paris (Reuters) - Die weltgrößte Übernahme in der Luxusgüter-Branche scheint gerettet.
Nach einem erbitterten Streit einigte sich der französische Konzern LVMH mit dem US-Juwelier Tiffany auf einen etwas niedrigeren Preis, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag mitteilte. LVMH legt nun rund 15,8 Milliarden auf den Tisch, 425 Millionen weniger als ursprünglich vereinbart. Der Eigentümer von Marken wie Louis Vuitton, Moet & Chandon-Champagner und Bulgari-Parfum zahlt 131,50 Dollar je Tiffany-Aktie statt 135 Dollar.
Der gesamten Luxusindustrie brechen in der Corona-Pandemie nach einem Jahrzehnt des Wachstums in ungeahntem Ausmaß die Erlöse weg. Zudem war die schon 2019 vereinbarte Übernahme auch wegen drohender US-Zölle ins Wanken geraten. LVMH drohte die Fusion abzublasen, Tiffany wollte das aber nicht hinnehmen. Das 1837 in New York gegründete Unternehmen klagte, um die Fusionspläne durchzusetzen. Auch LVMH zog vor Gericht. Nun wollen Tiffany und LVMH die laufenden Klagen zurückziehen.
Die Kartellbehörden haben der Fusion bereits zugestimmt. Nun müssen die Tiffany-Aktionäre noch grünes Licht geben. Die neue Offerte liegt etwas über dem Tiffany-Schlusskurs am Mittwoch als die Aktien mit knapp 130 Dollar aus dem Handel gegangen waren.
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE ist der weltweit führende Anbieter von Luxusprodukten. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Mode und Lederwaren (48,9%): Marken wie Louis Vuitton, Kenzo, Celine, Fendi, Marc Jacobs, Givenchy, etc; - Uhren und Juwelen (12,8%): Bulgari, TAG Heuer, Zenith, Hublot, Chaumet, Fred Brands, Tiffany, usw.; - Parfüms und Kosmetikprodukte (9,6%): Parfüms (Marken Christian Dior, Guerlain, Loewe, Kenzo, etc.), Make-up-Produkte (Make Up For Ever, Guerlain, Acqua di Parma, etc.), etc; - Weine und Spirituosen (7,7%): Champagner (Marken Moët & Chandon, Mercier, Veuve Clicquot Ponsardin, Dom Pérignon usw.; weltweit die Nr. 1), Weine (Cape Mentelle, Château D'Yquem usw.), Cognacs (hauptsächlich Hennessy; weltweit die Nr. 1), Whisky (hauptsächlich Glenmorangie) usw.; Die restlichen Umsätze (21%) stammen aus dem selektiven Vertrieb über die Ketten Sephora, DFS, Miami Cruiseline und die Kaufhäuser Le Bon Marché und La Samaritaine. Ende 2023 werden die Produkte über ein Netz von 6.097 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt vertrieben. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (7,9%), Europa (16,4%), Japan (7,3%), Asien (30,8%), Vereinigte Staaten (25,3%) und Sonstige (12,3%).