(Reuters) - Italiens Wettbewerbshüter haben die Luxusmode-Hersteller Dior und Armani wegen möglicher Verstöße gegen den Arbeitsschutz erneut ins Visier genommen.

Die Staatsanwaltschaft habe wegen des Verdachts der Ausbeutung von Mitarbeitern Ermittlungen gegen einige Unternehmen der Armani-Gruppe und des Dior-Mutterkonzerns LVMH aufgenommen, teilte die Aufsichtsbehörde AGCM am Mittwoch mit. Die Mailänder Staatsanwaltschaft ordnete an, mehrere chinesische Firmen mit Sitz in Italien, die Luxusgüter für Dior und Armani herstellten, unter Zwangsverwaltung zu stellen.

Armani und Dior hätten möglicherweise gegen ethische und soziale Grundsätze verstoßen, insbesondere mit Blick auf Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Gesetzmäßigkeiten bei ihren Zulieferern, erklärte die Kartellbehörde. Armani und LVMH waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Lieferketten der Luxusindustrie sind in den vergangenen Jahren verstärkt unter die Lupe genommen worden. Italien ist die Heimat Tausender kleiner Hersteller, die nach Daten des Beratungsunternehmens Bain 50 bis 55 Prozent der weltweiten Luxusgüterproduktion abdecken.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)