Luzern (awp) - Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im Geschäftsjahr 2016 von einem verbesserten Zinsengeschäft profitiert und höhere Gewinnzahlen ausgewiesen. Erneut schnell gewachsen ist das Institut im Hypothekargeschäft. Die LUKB-Aktionäre profitieren von einer Dividendenerhöhung. Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwarten die Verantwortlichen ein gehaltenes Gewinnniveau.

Auf operativer Ebene resultierte ein um 2,8% verbesserter Geschäftserfolg von 210,0 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein um 3,6% höherer Konzerngewinn von 186,6 Mio CHF, was einem neuen Rekordergebnis entspreche, wie die LUKB am Dienstag mitteilte. Das Finanzinstitut richtet seinen Aktionären nun eine erhöhte Dividende von 11,50 CHF je Aktie aus, nachdem diese im Jahr davor eine Nennwertrückzahlung von 11 CHF je Titel erhalten hatten.

RÜCKLÄUFIGE ABSICHERUNGSKOSTEN

Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft, der wichtigsten Ertragskomponente der Bank, erhöhte sich netto um 5,0% auf 318,9 Mio CHF. Die Bank profitierte dabei von einer Ausweitung des Geschäftsvolumens, aber auch von rückläufigen Absicherungskosten sowie von Einnahmen aus Negativzinsen.

Ebenfalls deutlich mehr Einnahmen erzielte die Bank im vergangenen Jahr im volatilen Handelsgeschäft (+32% auf 29,6 Mio CHF). Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-0,3% auf 82,4 Mio) war dagegen von der Zurückhaltung der Kunden bei ihren Anlagen geprägt und ein weiteres Jahr leicht rückläufig.

NEUE STRATEGIE KOSTET

Wegen der laufenden Umsetzung der Strategie "2020@LUKB" stieg der Geschäftsaufwand (+4,6% auf 216 Mio CHF) derweil weiter an. Bei einem klar aufgestockten Mitarbeiterbestand erhöhten sich sowohl der Personalaufwand (+5,1%) wie auch der Sachaufwand (+3,4%). Zudem musste die Bank eine erhöhte Abgeltung an den Kanton für die Staatsgarantie abliefern.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis präsentierte sich mit 47,5% leicht besser als im Vorjahr (2015: 47,8%), insgesamt erfüllt die Bank damit weiterhin ihre eigene Vorgabe einer Kennzahl von maximal 50%.

MEHR HYPOHEKARKREDITE

Die Kundenausleihungen der Kantonalbank wuchsen im vergangenen Jahr um 5,2% auf 26,8 Mrd CHF. Im Hypothekargeschäft war das Institut mit einem Plus von ebenfalls 5,2% gleich schnell unterwegs wie bereits im Jahr davor.

Die gesamten von der Kantonalbank verwalteten Kundenvermögen betrugen 28,2 Mrd CHF, was einem Anstieg um 1,4 Mrd CHF oder 5,1% entsprach. Dabei flossen der Bank neue Kundengelder in Höhe von 838 Mio CHF (VJ 668 Mio) zu.

PROBLEME BEIM E-BANKING

Ein positives erstes Fazit ziehen die Bankverantwortlichen über die im vergangenen Jahr lancierten neuen Initiativen, darunter dem Angebot "Immobilienbank", die auf Immobilieninvestoren aus der gesamten deutschsprachigen Schweiz abzielt. Im Rahmen der Digitalisierungs-Initiativen hat die LUKB zudem sogenannte "Crowdbanking"-Plattformen aufgeschaltet, darunter die Aktienbewertungsplattform "crowders.ch" und die Crowdfunding-Plattform "funders.ch". Die Plattformen würden nun gezielt weiterentwickelt, heisst es.

Probleme verursacht hat allerdings im vergangenen Jahr das neue E-Banking, das auf dem Kernbankensystem Avaloq aufsetzt. Dieses erfülle die Anforderungen nicht; vor allem bei den Antwortzeiten, der Übersichtlichkeit und der Benutzerführung, räumt die Bank ein. Im Spätherbst 2016 habe die LUKB aber erste Optimierungen umgesetzt, über das ganze Jahr 2017 würden weitere Verbesserungen vorgenommen.

GEHALTENES ERGEBNIS 2017

Für das laufende Geschäftsjahr 2017 gibt sich die Bank insgesamt "vorsichtig optimistisch". Zwar dürfte im neuen Jahr ein höherer Geschäftsaufwand sowie höhere Abschreibungen anfallen, diese werde man aber durch ein verbessertes Zinsergebnis kompensieren. "Ohne unvorhergesehene Ereignisse" strebe die LUKB ein Ergebnis in der Grössenordnung von 2016 an, wird CEO Daniel Salzmann zitiert.

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