FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ölpreisrutsch dürfte Fluggesellschaften wie der Lufthansa 2016 nach Einschätzung der Commerzbank kräftig Rückenwind verleihen. Der Druck auf die Ticketpreise halte zwar an, schrieb Analyst Johannes Braun in einer Studie vom Freitag. Die positiven Auswirkungen des niedrigeren Ölpreises auf die Kosten sollten aber überwiegen. Hinzu komme der stabilere Euro/Dollar-Wechselkurs sowie die Auflösung von teuren Absicherungsgeschäften.

Mit Blick auf die Lufthansa schenkten viele Marktakteure zudem der Restrukturierung und der Entwicklung bei den Pensionen nicht genügend Beachtung. So dürften in den Tarifkonflikten 2016 Einigungen erzielt werden. Insgesamt erschienen die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes viel zu niedrig.

Braun hob seine Gewinnschätzungen an und schraubte das Kursziel um 4 auf 19 Euro nach oben. Damit sieht er für den Kurs rund ein Drittel Luft nach oben. Vor diesem Hintergrund rät er nun zum Kauf der Papiere, nachdem er sie bisher mit "Halten" eingestuft hatte.

In das positive Bild, das Braun zeichnet, passt, dass sich die Lufthansa und ihre Flugbegleiter vor dem Wochenende auf Tarifverträge zum Gehalt und zur Altersversorgung einigten. Noch offene Fragen insbesondere zur Arbeitsorganisation sollen in einer Schlichtung bis zum 30. Juni unter Vorsitz des SPD-Politikers Matthias Platzeck erledigt werden, teilten beiden Seiten am Freitag mit. Eine Lösung im Konflikt mit den Piloten steht derweil noch aus.

Mit der Einstufung "Buy" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie ein Aufwärtspotenzial von über 15 Prozent besitzt. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von sechs Monaten./mis/ag

Analysierendes Institut Commerzbank.