GARBSEN (dpa-AFX) - Der Laserspezialist LPKF ist nach einem schwierigen Jahr 2021 wieder auf Wachstumskurs gegangen. "Die steigenden Aufträge für unser Kerngeschäft sowie die greifbaren Fortschritte in unseren neuen Geschäftsfeldern stimmen uns trotz des volatilen Marktumfelds zuversichtlich für das Gesamtjahr 2022", sagte Vorstandschef Klaus Fiedler laut Mitteilung bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Donnerstag in Garbsen bei Hannover. Im ersten Quartal steigerte LPKF den Umsatz kräftig und verdiente nach dem Verlustjahr 2021 zudem wieder Geld.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die LPKF-Aktie legte am Vormittag um rund 14 Prozent auf 12,40 Euro zu und war damit klarer Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier aber immer noch rund 37 Prozent an Wert eingebüßt.

LPKF stellt Lasersysteme etwa für die Herstellung von Leiterplatten, Mikrochips, Autoteilen und Solarmodulen her. Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von fast 26 Millionen Euro und damit 59 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das lag auch an Verzögerungen bei mehreren Projekten, durch die sich Erlöse von Ende 2021 ins neue Jahr verschoben hatten.

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente LPKF eine Million Euro nach einem Verlust von gut vier Millionen ein Jahr zuvor. Damit erreichte die Gesellschaft das obere Ende ihrer eigenen Quartalsprognose. Auch unter dem Strich stand mit 0,7 Millionen Euro wieder ein kleiner Überschuss.

Aus Sicht des Vorstands ist LPKF mit Blick auf die angespannten Lieferketten und Probleme in der Logistik gut gerüstet. So habe das Unternehmen seine Lagerbestände erhöht und könne die Nachfrage seiner Kunden trotz der allgemeinen Unsicherheiten bedienen. Im ersten Quartal holte die Gesellschaft Aufträge über 24 Millionen Euro herein, zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Auftragsbestand kletterte damit auf knapp 61 Millionen Euro.

Allerdings sei die Geschäftsentwicklung angesichts des derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Umfelds weiterhin nur eingeschränkt zu planen und vorherzusehen, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Management verwies vor allem auf Probleme bei der Verschiffung der Produkte, vor allem in der Solarsparte. Schon im vergangenen Jahr hatte LPKF seine Prognosen wegen Engpässen in der Logistik senken müssen.

Für das laufende Jahr rechnet das Management weiterhin mit einem Umsatz zwischen 110 und 130 Millionen Euro. Davon sollen zwei bis sieben Prozent als operativer Gewinn vor Zinsen und Steuern übrig bleiben. Für das zweite Quartal erwartet LPKF einen Umsatz zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Das operative Ergebnis soll zwischen minus 1,5 Millionen Euro und plus 2,5 Millionen Euro liegen. In dieser Prognose seien die derzeitigen Herausforderungen in der Logistik bereits berücksichtigt, hieß es./stw/jcf/mis