Zürich (awp) - Die Privatbankengruppe Julius Bär publiziert am Mittwoch, 31. Januar, die Zahlen zum Geschäftsjahr 2017. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zehn Analysten beigetragen.

2017E
(in Mio CHF)         AWP-Konsens           2016A  
 
Betriebsertrag          3'235              2'852  
Adj. Konzerngewinn*       821                706  
IFRS-Konzerngewinn:       722                619  


(in Mrd CHF)        per 31.12.2017     per 31.12.2016

Kundenvermögen (AuM)      398                336 
Net New Money (NNM)      21,5               11,9   
                        
(in CHF)                 2017              2016A

Dividende                1,42               1,20 


* Unter Ausklammerung von Integrations- und Restrukturierungskosten sowie 
  Abschreibungen auf immateriellen Vermögenswerten

FOKUS: Nach dem überraschenden Abgang von CEO Boris Collardi von Ende November warten die Investoren auf Aussagen über die längerfristige Besetzung der Führungsspitze. Mit der umgehenden Ernennung von Bernard Hodler zum neuen CEO hatte der Verwaltungsrat damals einen "Evaluationsprozess für die langfristige Führung der Gruppe" angekündigt. Einige Stimmen am Markt befürchten zudem, dass Collardi Kundenberater zur Pictet-Gruppe abwerben könnte. Insgesamt erwarten die Beobachter aber einen starken Anstieg der verwalteten Vermögen (AuM) im Geschäftsjahr 2017 auch dank einem guten Neugeldwachstum am oberen Ende oder über der Zielbandbreite von 4-6%. Für die Bruttomarge wird ein Rückgang auf unter 90 Basispunkte erwartet.

ZIELE: Zu den mittelfristigen Zielen von Julius Bär gehört ein Neugeldwachstum von 4-6% und eine Vorsteuer-Gewinnmarge von über 30 Basispunkten. Die Cost/Income-Ratio wird bei 64-68% angepeilt. Bezüglich der Kapitalisierung wird eine BIZ-Gesamtkapitalquote von über 15% und eine Kernkapitalquote (CET1) von mehr als 11% (phase-in) angestrebt.

PRO MEMORIA: Der langjährige CEO Boris Collardi war Ende November 2017 aus der Bank ausgeschieden. Er wechselt zur Pictet Gruppe in Genf, wo er ab Mitte 2018 als Co-Head des Global Wealth Management tätig sein wird. Zu seinem Nachfolger wurde Bernhard Hodler, bisher der Chief Risk Officer der Gruppe, ernannt. Hodler war im September 2017 zum stellvertretenden CEO ernannt worden. Er ist seit 1998 Mitglied des Führungsteams von Julius Bär in diversen Leitungsfunktionen, darunter als Chief Operating Officer und Präsident des Management Committee der Bank. Als Teil der laufenden Nachfolgeplanung werde der Verwaltungsrat einen Evaluationsprozess für die langfristige Führung der Gruppe einleiten, hiess es im November.

Julius Bär übernimmt ihre italienische Tochtergesellschaft Kairos vollständig. Die Privatbank hatte 2013 eine Beteiligung von 19,9% an Kairos erworben und den Anteil im Jahr 2016 auf 80% ausgebaut. Für die restlichen 20% bezahlt sie 96 Mio EUR fällig, teilte Julius Bär im Januar mit. Die Gesellschaft solle unter ihrem traditionsreichen Namen und mit dem bestehenden Management-Team weitergeführt werden, hiess es.

Im November platzierte Julius Bär eine Anleihe über 200 Mio CHF mit einer Laufzeit von 7 Jahren. Die Erlöse würden für "allgemeine Unternehmenszwecke" eingesetzt, hiess es.

Der Julius Bär-Verwaltungsrat hat Richard Campbell-Breeden zur Nomination in das Gremium nominiert. Campbell-Breeden war 27 Jahre für Goldman Sachs tätig, davon 16 Jahre als Partner.

In den ersten 10 Monaten 2017 steigerte Julius Bär die verwalteten Vermögen (AuM) dank Netto-Neugeldzuflüssen wie auch einer positiven Marktperformance auf rund 393 Mrd CHF, womit diese seit Jahresbeginn um rund 17% zunahmen. Der annualisierte Netto-Neugeldzufluss fiel über dem mittelfristigen Zielbereich von annualisiert 4-6% aus. Unterstützt wurde das Neugeldwachstum durch einen "substanziellen Beitrag" der in den letzten zwei Jahren eingestellten Kundenberater, so Julius Bär im November. Die Bruttomarge beziffert das Institut auf "knapp unter 90 Basispunkte".

AKTIENKURS: Der Kurs der Julius Bär-Aktie hat im laufenden Jahr bereits um rund 8% zugelegt und sich damit besser entwickelt als der Leitindex SMI (+1,1%). Bereits im Börsenjahr 2017 hatte die Bär-Aktie mit einem Anstieg um 25% den SMI übertroffen, der im gleichen Zeitraum gut 14% angestiegen war.

Homepage: www.juliusbaer.com

an/tp