JOST Werke AG: JOST veröffentlicht Ergebnisse für das 1. Quartal 2020

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JOST Werke AG: JOST veröffentlicht Ergebnisse für das 1. Quartal 2020

14.05.2020 / 08:00
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JOST veröffentlicht Ergebnisse für das 1. Quartal 2020

- Umsatz Q1 2020 bei 191,8 Mio. EUR (Q1 2019: 199,5 Mio. EUR)

- Bereinigtes EBIT Q1 2020 beträgt 14,3 Mio. EUR (Q1 2019: 23,9 Mio. EUR)

- Bereinigte EBIT-Marge sinkt auf 7,4 % aufgrund der negativen Auswirkungen
der Covid-19-Pandemie insbesondere in Asien (Q1 2019: 12,0 %)

- Operativer Free Cashflow steigt signifikant auf 18,1 (Q1 2019: -0,7 Mio.
EUR)

- Übernahme von Ålö zum 31. Januar 2020 erfolgreich abgeschlossen. Ålö
hat
bereits im Februar und März 2020 positiv zur Geschäftsentwicklung
beigetragen.

Neu-Isenburg, 14. Mai 2020. Die JOST Werke AG ("JOST"), einer der weltweit
führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten Systemen für
die Nutzfahrzeugindustrie, hat heute die Ergebnisse für das 1. Quartal 2020
vorgestellt.

Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: "Das 1. Quartal
2020 hat uns vor Herausforderungen gestellt. Der Ausbruch der
Coronavirus-Pandemie in Wuhan, China, wo unser größtes asiatisches
Produktionswerk angesiedelt ist, belastete unser Geschäft von Anfang an. Die
operative Entwicklung der Ålö-Gruppe, die seit dem 1. Februar 2020 zum JOST
Konzern gehört, konnte die Schwäche der LKW- und Anhängermärkte teilweise
ausgleichen, hat aber auch unter den negativen Auswirkungen der Pandemie
gelitten. Die solide finanzielle Lage von JOST, die enge Kundenbindung und
die Erfahrung unserer Mitarbeiter und Führungsmannschaft im Umgang mit
zyklischen Abschwüngen lässt mich trotz der Härte der aktuellen Krise
zuversichtlich in die Zukunft blicken."


Die Coronavirus-Pandemie belastet operatives Ergebnis

Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat die Geschäftsentwicklung von JOST
im 1. Quartal 2020 stark beeinträchtigt. Besonders getroffen wurde die
Region Asien, Pazifik und Afrika (APA), da die ersten Infektionsfälle mit
dem neuen Virus in Wuhan, China, gemeldet wurden. Die erworbene Ålö-Gruppe
trug positiv zur Geschäftsentwicklung bei und erwirtschaftete im Februar und
März einen Umsatzbeitrag von 30,8 Mio. EUR, sodass der Konzernumsatz im 1.
Quartal 2020 nur um 3,8 % auf 191,8 Mio. EUR zurückging (Q1 2019: 199,5 Mio.
EUR). Der Umsatz ohne Ålö sank um 19,3 % auf 161,0 Mio. EUR. Darin enthalten
sind positive Währungskurseffekte in Höhe von 0,3 %, die überwiegend aus der
Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro resultierten.

Das um Sondereffekte bereinigte EBIT belief sich im 1. Quartal 2020 auf 14,3
Mio. EUR (Q1 2019: 23,9 Mio. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge sank auf 7,4 %
(Q1 2019: 12,0 %). Besonders belastend wirkten sich die abrupten
Werkschließungen in China, wo JOST die dortigen Mitarbeiter vollumfänglich
weiter entlohnen musste. JOST musste darüber hinaus Sonderfrachten in Kauf
nehmen und kurzfristig neue Lieferanten finden, die nur zu höheren Kosten
liefern konnten, um die Aufrechterhaltung der Lieferkette außerhalb Chinas
zu gewährleisten. Das gestiegene Ersatzteilgeschäft insbesondere in Europa
und Nordamerika und die Übernahme von Ålö konnten die erheblichen
Belastungen der Pandemie nur teilweise ausgleichen.

In Europa sank der Umsatz im 1. Quartal 2020 um 0,5 % auf 122,8 Mio. EUR (Q1
2019: 123,4 Mio. EUR). Ålö erwirtschaftete einen positiven Umsatzbeitrag von
18,9 % bzw. 23,3 Mio. EUR. Ohne Effekte aus der Übernahme sank der
organische Umsatz in Europa um 19,4 % auf 99,5 Mio. EUR. Der erwartete
Nachfragerückgang des europäischen LKW-Markts wurde durch die
Werksschließungen der LKW-Hersteller Ende März infolge der
Coronavirus-Pandemie noch zusätzlich verstärkt. Das bereinigte EBIT sank in
Europa auf 10,1 Mio. EUR (Q1 2019: 14,9 Mio. EUR) und die bereinigte
EBIT-Marge belief sich auf 8,2 % (Q1 2019: 12,0 %).

In Nordamerika konnte JOST durch die Übernahme von Ålö erneut ein Wachstum
verzeichnen. Der Umsatz stieg im 1. Quartal 2020 um 11,3 % auf 44,9 Mio. EUR
(Q1 2019: 40,4 Mio. EUR). Der positive Effekt aus der Übernahme belief sich
dabei auf 17,6 % bzw. 7,1 Mio. EUR. Der akquisitionsbereinigte Umsatz sank
lediglich um 6,3 % auf 37,8 Mio. EUR und entwickelte sich deutlich besser
als der Markt von LKW und Anhängern. JOST konnte in dieser Region von den
gewonnenen Marktanteilen profitieren, die zu einem starken Anstieg des
Ersatzteilgeschäfts geführt haben. Insgesamt war das bereinigte EBIT von
JOST in Nordamerika mit 3,3 Mio. EUR stabil gegenüber dem Vorjahr (Q1 2019:
3,3 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge belief sich auf 7,3 % (Q1 2019:
8,1 %). Die pandemiebedingten Werkschließungen in China verursachten
zusätzliche Kosten, die das Ergebnis schmälerten. Ålö Nordamerika war
davon
besonders betroffen, da ihr Werk in Ningbo, China, überwiegend Produkte für
den nordamerikanischen Markt herstellt.

Unser Geschäft in Asien, Pazifik und Afrika (APA) war im 1. Quartal 2020 am
stärksten von den negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betroffen.
JOST musste das chinesische Produktionswerk in Wuhan, in der Hubei-Provinz,
von Ende Januar bis Mitte März 2020 schließen. Die verhängten Maßnahmen
zur
Eindämmung der Pandemie führten zu einem nahezu vollständigen Umsatzverlust
in China im Februar und März. Die starken Buschbrände in Australien Anfang
2020 belasteten die Umsatzentwicklung in der Region zusätzlich. Entsprechend
sank der APA-Umsatz im 1. Quartal 2020 um 32,6 % auf 24,1 Mio. EUR (Q1 2019:
35,7 Mio. EUR). Der Beitrag von Ålö zum regionalen Umsatz war mit 1,2 % bzw.
0,4 Mio. EUR nahezu vernachlässigbar.

Das bereinigte EBIT in APA wurde durch die Werksschließung in Wuhan stark
belastet. Trotz der Schließung blieben die Personalkosten unverändert hoch,
denn während der Quarantäne mussten die Gehälter aller Mitarbeiter
vollständig weitergezahlt werden. Außerdem entstanden zusätzliche
Logistikkosten, um die Kunden außerhalb Chinas weiter bedienen zu können. In
Indien und Südafrika musste JOST ebenfalls Ende März die Produktionswerke
aufgrund der behördlich angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
schließen. Trotz dieser Schwierigkeiten erzielte JOST ein positives
operativen operatives Ergebnis in der Region. Das bereinigte EBIT von JOST
in APA belief sich im 1. Quartal 2020 auf 0,3 Mio. EUR (Q1 2019: 4,9 Mio.
EUR) und die bereinigte EBIT-Marge sank auf 1,1 % (Q1 2019: 13,8 %).


Ergebnis nach Steuern

Über das gesunkene operative Ergebnis infolge der Auswirkungen der Pandemie
hinaus haben die gestiegenen Finanzaufwendungen das Ergebnis nach Steuern
negativ beeinfluss. Das Finanzergebnis reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr
um 6,0 Mio. EUR auf -6,8 Mio. EUR (Q1 2019: -0,8 Mio. EUR). Hauptgrund der
negativen Entwicklung waren nichtrealisierten Währungsverluste aus der
Bewertung von Fremdwährungsdarlehen in Höhe von 5,5 Mio. EUR. Dieser
nicht-liquiditätswirksame Effekt ist maßgeblich durch die Abwertung der
schwedischen Krone und des britischen Pfunds gegenüber dem Euro zum Stichtag
31. März 2020 entstanden. Der Anstieg der Zinsaufwendungen aufgrund der
Übernahme von Ålö belief sich lediglich auf 0,3 Mio. EUR und belastete das
Finanzergebnis kaum. Der gesamte Zinsaufwand betrug im 1. Quartal -1,4 Mio.
EUR (Q1 2019: -0,9 Mio. EUR).

Demzufolge reduzierte sich das bereinigte Ergebnis nach Steuern im 1.
Quartal 2020 auf 5,4 Mio. EUR (Q1 2019: 16,1 Mio. EUR) und das bereinigte
Ergebnis je Aktie auf 0,36 EUR (Q1 2019: 1,08 EUR).


Die Konsolidierung von Ålö verändert Vermögens- und Finanzstruktur

Um die Übernahme von Ålö zu finanzieren, hat JOST im 1. Quartal 2020 ein
Darlehen über 120,0 Mio. EUR mit einer Laufzeit von fünf Jahren in Anspruch
genommen. Zusätzlich zu den eigenen liquiden Mitteln hat JOST rund 90 Mio.
EUR aus einer verfügbaren revolvierenden Kreditlinie eingesetzt, um den
restlichen Teil des Erwerbs zu finanzieren. Der damit verbundene Anstieg der
kurzfristigen und langfristigen Schulden führte zu einer Reduktion der
Eigenkapitalquote zum 31. März 2020 auf 26,9 % (31. Dezember 2019: 41,2 %).

Zum 31. März 2020 betrugen die liquiden Mittel 102,8 Mio. EUR (31. Dezember
2019: 104,8 Mio. EUR) und blieben trotz des Einsatzes von rund 50 Mio. EUR
für die Übernahme von Ålö gegenüber dem 31. Dezember 2019 nahezu
unverändert. Zusätzliche 20 Mio. EUR, die aus der revolvierenden
Kreditfazilität gezogen wurden, trugen zu dieser Entwicklung bei.

Die Nettoverschuldung stieg jedoch aufgrund der Übernahme auf 278,2 Mio. EUR
(31. Dezember 2019: 46,3 Mio. EUR). Entsprechend stieg das Verhältnis
zwischen Nettoverschuldung und bereinigtem EBITDA der letzten zwölf Monate
zum 31. März 2020 auf 2,45x (31. Dezember 2019: 0,46x).

Der Free Cashflow (operativer Cashflow minus Investitionen) verbesserte sich
signifikant um 18,8 Mio. EUR auf 18,1 Mio. EUR (Q1 2019: -0,7 Mio. EUR).
Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf Verbesserungen im Working Capital
zurückzuführen.

Obwohl das absolute Working Capital durch den Erstkonsolidierungseffekt von
Ålö gegenüber dem 1. Quartal 2019 um 6,7 % auf 176,9 Mio. EUR (Q1 2019:
165,8 Mio. EUR) gestiegen ist, konnte JOST durch ein striktes Working
Capital-Management eine weitere Verbesserung des Verhältnisses von Working
Capital zum Umsatz erzielen. Es reduzierte sich im 1. Quartal 2020 auf 20,0
% (Q1 2019: 21,7 %).

"Zum aktuellen Zeitpunkt hat das aktive Liquiditätsmanagement höchste
Priorität für uns. Wir werden weiterhin intensiv auf unser Working Capital
achten, um die Liquiditätslage des Konzerns kontinuierlich zu verbessern,"
sagt Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG. "Weltweit haben
wir bereits zahlreiche Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kostensenkung
auf den Weg gebracht, die uns sicher durch Krise tragen werden. Gleichzeitig
arbeiten wir nach wie vor fokussiert daran, Ålö so schnell wie möglich in
unseren Konzern zu integrieren, um die identifizierten Kostensynergien zu
heben und vom noch robusten Agrarmarkt besser zu profitieren."


Ausblick

Aufgrund der rapiden Ausbreitung der Pandemie, der damit einhergehenden
Krisenmaßnahmen und deren einschneidenden Auswirkungen auf die Wirtschaft
ist eine zuverlässige Abschätzung über den Verlauf der
Geschäftsentwicklung
für das Geschäftsjahr 2020 derzeit nicht möglich.

JOST erwartet aktuell, dass das 2. Quartal 2020 am stärksten von den
wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen sein wird und sowohl
deutlich unter dem Vorjahr als auch unter dem 1. Quartal 2020 liegen wird.
Eine wirtschaftliche Erholung ist derzeit erst ab dem 3. Quartal 2020 zu
erwarten.

Vor dem Hintergrund der rapiden Verschlechterung der wirtschaftlichen
Situation aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat der Vorstand beschlossen,
der Hauptversammlung vorzuschlagen, im Jahr 2020 keine Dividende
auszuschütten. Der Aufsichtsrat schließt sich dem neuen Vorschlag des
Vorstands hinsichtlich der Ergebnisverwendung an. Die Hauptversammlung soll
am 1. Juli 2020 über diesen Vorschlag abstimmen.

Aufgrund der hohen Dynamik der aktuellen Situation und der geringen
Visibilität über die Dauer und Härte der Maßnahmen zur
Pandemieeindämmung in
den unterschiedlichen Ländern ist es noch nicht möglich, die
wirtschaftlichen Auswirkungen auf JOST verlässlich zu beziffern. Der
Vorstand wird eine genauere Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2020
abgeben, sobald es hinreichend sichere Erkenntnisse über den erwarteten
Verlauf des Geschäftsjahres gibt.


Der Zwischenbericht für das 1. Quartal 2020 steht unter
http://ir.jost-world.com/zwischenberichte zur Verfügung stehen. Anlässlich
der Veröffentlichung wird eine Telefonkonferenz am 14. Mai 2020 um 10:00 Uhr
CEST stattfinden. Die Übertragung kann über das Internet verfolgt werden.
Nach der Konferenz steht die Aufzeichnung auf der Webseite von JOST zur
Verfügung ( http://ir.jost-world.com).

Über JOST:

JOST ist ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von
sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie mit den
Kernmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC, Edbro und Quicke. Die international
marktführende Position von JOST wird durch die starken Marken, die
langfristigen, durch das globale Vertriebsnetz bedienten Kundenbeziehungen
und durch das effiziente, wenig anlagenintensive Geschäftsmodell
untermauert. Mit Vertriebs- und Fertigungsstätten in mehr als 20 Ländern auf
fünf Kontinenten hat JOST direkten Zugang zu allen großen Herstellern von
Trucks, Trailern und landwirtschaftlichen Traktoren weltweit sowie zu allen
relevanten Endkunden in der Nutzfahrzeugindustrie. JOST beschäftigt weltweit
derzeit über 3.500 Mitarbeiter und ist seit 20. Juli 2017 an der Frankfurter
Börse notiert. Weitere Informationen über JOST finden Sie hier:
www.jost-world.com


Kontakt:

JOST Werke AG
Romy Acosta
Head of Investor Relations
T: +49 (0)6102 295-379
romy.acosta@jost-world.com


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