Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Feiertagslaune zu Christi Himmelfahrt am deutschen Aktienmarkt. Der DAX hat am Donnerstagmittag mit knapp 18.571 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht. Das entspricht einem Plus von 0,4 Prozent zum Vortag. Das alte Hoch vom 2. April betrug 18.568 Punkte. Die Umsätze sind zwar feiertagsbedingt dünn, so dass von einem nachhaltigen Ausbruch noch keine Rede sein kann. Laut Marktanalysten arbeitet der DAX nun aber am Ausbruch aus der Konsolidierungsspanne. An der DAX-Spitze liegen DHL (+2,1%) und Siemens (+1,0%).

Der Euro-Stoxx-50 gibt dagegen um 0,2 Prozent auf 5.026 Punkte nach. Weil der europäische Index ein Kursindex und nicht wie der DAX ein Performance-Index ist, machen sich in ihm zahlreiche Dividendenabschläge bemerkbar. Die skandinavischen Märkte sind an Christi Himmelfahrt geschlossen, genauso die Züricher Börse.

Im DAX werden Schwergewichte wie Allianz (-4,6%) und Mercedes-Benz (-5,9%) ex Dividende gehandelt. Daneben auch MTU (+0,3%) und Vonovia (-2,9%). Aus der zweiten Reihe sind Freenet, Wacker Chemie, KSB, Deutz, Jost Werke und weitere "ex".

Im Blick steht die Bankenbranche, nachdem die spanische BBVA nach dem informellen nun auch ein offizielles Gebot für Sabadell zu gleichen Konditionen vorgelegt hat, das Sabadell allerdings erneut abgelehnt hat.

Daneben sind Impulse Mangelware. Der Euro liegt weiter über 1,07 Dollar und die Renditen steigen weiter leicht an nach neuerlichen falkenhaften Tönen von US-Notenbankern.

Nachdem die schwedische Zentralbank am Vortag die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt hat, steht um 13:00 Uhr die Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) im Fokus. Allgemein wird damit gerechnet, dass der Leitzins von 5,25 Prozent nicht angetastet wird. Die Anleger hoffen aber auf Aussagen zum möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung. An den Märkten wird erwartet, dass die BoE ihren Leitzins im Sommer senken wird.


BBVA schwach - Sabadell fest 

Sabadell legen um 3,1 Prozent zu, BBVA geben um 5,8 Prozent nach. BBVA bietet den Sabadell-Anteilseignern in einem nun feindlichen Gebot eine BBVA-Aktie für 4,83 Sabadell-Aktien. Sabadell findet das Gebot weiter zu niedrig. Mit der offiziellen Offerte wendet sich die BBVA nun direkt an die Sabadell-Aktionäre in der Hoffnung, auf diesem Wege Erfolg zu haben. Das Angebot sieht eine Mindestannahmeschwelle von 50,01 Prozent vor. Das Angebot bewertet Sabadell laut BBVA mit insgesamt 12,93 Milliarden Euro. Die Analysten von Berenberg sehen einen Zusammenschluss zwar als strategisch sinnvoll an, rechnen zunächst aber mit einem finanziell eher bescheidenen Nutzen.

Die Entwicklung schürt unterdessen laut Händlern Übernahmefantasie in der Bankenbranche insgesamt. "Die Banken in Spanien und in Italien strotzen vor Ertragskraft", sagt er.

Telefonica liegen nach Vorlage von Geschäftszahlen wenig verändert im Markt. Der Nettogewinn fiel zwar deutlich über den Erwartungen aus, der operative Gewinn und die Einnahmen übertrafen die Prognosen aber nur knapp. Den Ausblick hat der Konzern bekräftigt.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.025,60        -0,2%      -12,57     +11,2% 
Stoxx-50                4.477,31        -0,0%       -0,92      +9,4% 
DAX                    18.563,06        +0,3%       64,68     +10,8% 
MDAX                   26.644,18        -0,2%      -51,15      -1,8% 
TecDAX                  3.355,11        +0,1%        4,65      +0,5% 
SDAX                   14.783,09        +0,3%       38,75      +5,9% 
FTSE                    8.356,35        +0,0%        2,30      +7,5% 
CAC                     8.133,42        +0,0%        2,01      +7,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,50                    +0,03      -0,07 
US-Zehnjahresrendite        4,51                    +0,01      +0,63 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:22  Mi, 17:38   % YTD 
EUR/USD                   1,0738        -0,1%      1,0742     1,0750   -2,8% 
EUR/JPY                   167,41        +0,1%      167,27     167,18   +7,6% 
EUR/CHF                   0,9765        +0,1%      0,9759     0,9760   +5,2% 
EUR/GBP                   0,8592        -0,1%      0,8605     0,8602   -1,0% 
USD/JPY                   155,91        +0,3%      155,72     155,51  +10,7% 
GBP/USD                   1,2497        +0,0%      1,2483     1,2497   -1,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,2322        +0,0%      7,2302     7,2279   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.004,83        -0,8%   61.701,43  62.289,56  +40,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,70        78,99       +0,9%      +0,71   +9,9% 
Brent/ICE                  84,17        83,58       +0,7%      +0,59  +10,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  31,27        30,69       +1,9%      +0,58  -11,5% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.311,14     2.309,03       +0,1%      +2,12  +12,1% 
Silber (Spot)              27,66        27,38       +1,0%      +0,28  +16,3% 
Platin (Spot)             980,88       976,50       +0,4%      +4,38   -1,1% 
Kupfer-Future               4,55         4,56       -0,3%      -0,01  +16,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 09, 2024 06:55 ET (10:55 GMT)