Genf (awp) - Das Biotechunternehmen Addex setzt mit den Jahreszahlen 2023 einen Schlussstrich unter ein anspruchsvolles Firmenjahr. Wie eng die Lage für das Unternehmen zuletzt war, zeigen auch die liquiden Mittel.

Im vergangenen Geschäftsjahr hatten viele Biotechunternehmen mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen - auch Addex. Daher schauen Investoren besonders genau auf die liquiden Mittel, die Aufschluss darüber geben, wie lange das Unternehmen seine Aktivitäten noch finanzieren kann.

Nicht zuletzt dank eines Förderprogramms, aus dem sich das Unternehmen im vergangenen September 4 Millionen Euro Zuschuss gesichert hatte, lagen die liquiden Mittel per Ende 2023 bei 3,9 Millionen nach 4,8 Millionen Franken per Ende September.

Einnahmen generiert Addex lediglich über Forschungskooperationen. Hier sammelte das Unternehmen 1,6 Millionen aus einer solchen Kooperation mit Indivior ein. Dem standen Ausgaben für die laufenden Geschäfte von insgesamt knapp 12 Millionen gegenüber. Damit resultierte 2023 ein Verlust von 10,6 Millionen Franken - immerhin eine Halbierung gegenüber 2022.

Neue Aufstellung

Mit der erst vor wenigen Tagen angekündigten Vereinbarung mit der Investmentgesellschaft Perceptive Advisors wird sich die Aufstellung von Addex in Zukunft aber ändern. Gemeinsam gründen sie das Forschungsunternehmen Neurosterix. Perceptive finanziert das neue Unternehmen zunächst mit 63 Millionen Dollar. Die präklinischen Vermögenswerte und die Technologieplattform für allosterische Modulatoren von Addex werden damit erworben und deren Entwicklung soll beschleunigt werden.

Im Gegenzug erhält Addex 5 Millionen Franken und eine 20 prozentige Beteiligung an Neurosterix. Dank dieser Vorauszahlung sei Addex nun in der Lage, die verbleibenden Aktivitäten über das Jahr 2026 hinaus zu finanzieren, teilte die Gesellschaft am Donnerstag weiter mit.

Während die präklinischen Aktivitäten dem neu gegründeten Unternehmen übertragen werden, haben die Partnerschaften mit Janssen Pharmaceuticals und Indivior weiterhin Bestand. Auch die noch nicht verpartnerten Wirkstoffe im klinischen Stadium, darunter Dipraglurant, das unter anderem zur Behandlung der Parkinson-Krankheit erprobt wird, bleiben bei Addex und werden weiter vorangetrieben.

So stünden bereits im Mai wichtige Daten aus einer Phase-II-Studie mit ADX71149 zur Behandlung von Epilepsie an.

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