Heute werden zuerst die Finanzminister der Eurozone in Brüssel zusammentreffen, um wieder einmal Lösungen zur Griechenlandkrise zu finden. Am Abend ist dann die Politik am Wort. Die Staats- und Regierungschefs der Währungsunion suchen dann ebenfalls nach Lösungen. Am Wochenende soll Athen Vorschläge zu Reformen an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die Chefin des IWF Christine Lagarde geschickt haben. Juncker soll die Vorschläge "begrüßen", über den Inhalt wurde nichts bekannt. Die heutigen Beratungen gelten als letzte Möglichkeit eine Einigung zwischen Athen und den Geldgebern herbeizuführen, im Falle eines Scheiterns rechnen immer mehr Analysten mit dem vieldiskutierten Grexit. Morgen wissen wir, ob man sich auf eine gemeinsame Lösung einigen konnte, Griechenland in der Eurozone verbleibt oder nicht, oder man wieder einen Weg gefunden hat die "endgültige Entscheidung" zu verschieben.

Der Devisenmarkt reagierte bis dato kaum auf diese Ereignisse. 1,1380 Dollar sind für einen Euro zu bezahlen oder 139,70 Yen. Der Schweizer Franken hält sich relativ stabil bei rund 1,0450 Franken je Euro. Augenscheinlich wirken die Drohungen des SNB-Präsidenten Thomas Jordan, bei einem stärker werden des Franken wieder zu intervenieren. Seit der Zinssenkung vor rund fünf Monaten galt dies als unsicher, offenbar akzeptieren die Marktteilnehmer aber doch die Worte Jordans als unumstößliches Hindernis.

An den Börsen hat sich die Stimmung etwas aufgehellt. Man hofft doch auf eine Lösung der Griechenlandkrise in letzter Sekunde. Der Dax schloss bei 11.040,10 Punkten der Dow Jones bei 18.015,95 Punkten und der Nikkei bei 20.354,45 Zählern. Wie sich eine Entscheidung (welche auch immer) in der Causa Griechenland auf Devisen- und Aktienmärkte auswirken wird, ist derzeit nicht abzusehen.

Der Rohölmarkt ist stabil. Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung August) 63,26 Dollar, das amerikanische WTI (August) wird bei 60,13 Dollar je Fass gehandelt. Auch der Goldpreis hat sich nach seinem letzten Aufschwung kaum verändert. Eine Unze des gelben Edelmetalls wechselt heute am Morgen bei 1.197 Dollar den Besitzer.

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