Die gestrige Sitzung der US-Notenbank Fed brachte eine weitere Reduzierung der Anleihenkäufe durch die Zentralbank um monatlich zehn Milliarden Dollar. Nach dem Motto "Sage was du tun wirst, tu es und sage was du getan hast." erklärte die Fed schon bei ihrem letzten Treffen, dass es voraussichtlich eine monatliche Verringerung um diesen Betrag geben werde. Jetzt fassten die FOMC Mitglieder einstimmig den Beschluss sich dieses Monat daran zu halten und Ben Bernanke gab es im Anschluss an die Sitzung bekannt. Wirtschaftswachstum, Preisstabilität und eine geringere Arbeitslosenquote sind die Ziele der Notenbank. Ben Bernanke, der gestern seinen letzten Auftritt als Zentralbankchef hatte, übergibt an seine Nachfolgerin Janet Yellen eine Geldpolitik, die die Finanzmärkte langsam auf längerfristig wieder steigende Zinsen einstellen soll. Das Zeitalter des billigen Geldes neigt sich dem Ende zu und auch wenn die Arbeitslosenquote mit 6,7 Prozent noch ein wenig von den angestrebten 6,5 Prozent entfernt ist, lässt sich die Fed nicht von ihrem eingeschlagenen Weg abbringen. Analysten rechnen für jedes weitere FOMC Meeting mit einer Verringerung der Anleihenkäufe um 10 Milliarden Dollar. Am Devisenmarkt gab es keine großen Ausschläge als Reaktion auf das Fed-Meeting, der Euro notiert heute am Morgen bei 1,3640 zum Dollar. Für einen Euro werden 1,2235 Schweizer Franken bezahlt und für einen Dollar 102,50 Yen. Etwas weniger erfreut über ein absehbares Ende extrem billiger Liquidität reagierten die Börsen. Auch erste Turbulenzen in den Schwellenländern zeigten hier ihre Auswirkung. Die Türkei und Südafrika erhöhten über Nacht drastisch ihre Leitzinsen, um einen Abfluss von Liquidität zu verhindern. Steigende Renditen in den Vereinigten Staaten könnten Anleger nämlich wieder in die als wesentlich sicherer geltenden US Staatsanleihen locken. Auch werden Unternehmer wieder höhere Zinsen bezahlen müssen, was sich negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken wird. Das wiederum führt zu fallenden Aktienmärkten.

Der deutsche Dax Index schloss gestern bei 9.336,73 Punkten mit einem Verlust von 0,75 Prozent. Der amerikanische Dow Jones schloss bei 15.738,79 Punkten (Minus 1,19 Prozent) und der japanische Nikkei Index verlor bis zum Handelsende sogar 2,75 Prozent auf 15.007,06 Zähler. Am Rohölmarkt gilt die steigende Nachfrage nach Destillaten auf Grund des kalten Winters in den Vereinigten Staaten als Preistreiber für das amerikanische WTI. Aktuell notiert es bei 97,55 Dollar je Fass (Lieferung März). Das Nordseeöl der Sorte Brent (März) wird bei 107,80 Dollar je Barrel (159 Liter) gehandelt. Gold hat heute am Morgen einen Wert von 1258 Dollar je Feinunze.

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