NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Am Rohölmarkt sind die Ölpreise wieder auf Talfahrt. Am Mittwoch fand der Versuch einer Stabilisierung vom Vortag ein jähes Ende. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete gegen Mittag 28,14 US-Dollar und damit 64 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Lieferung im Februar fiel um 82 Cent auf 27,64 Dollar.

Der Preis für US-Rohöl rutschte zeitweise auf 27,32 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit über zwölf Jahren. Händler erklärten die starken Verluste mit der Aussicht auf steigende Ölreserven in den USA. Die ohnehin schon vergleichsweise hohen Lagerbestände dürften nach Einschätzung von Experten in der vergangenen Woche um 2,75 Millionen Barrel geklettert sein. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Donnerstag veröffentlichen.

Weiter steigende Ölreserven passen in das Bild eines viel zu hohen Angebots an Rohöl. "Derzeit sind die Aussichten für den Ölmarkt ziemlich negativ", sagte Rohstoffexperte Angus Nicholson vom britischen Handelshaus IG Group. Am Dienstag hatte die Internationale Energieagentur IEA in drastischen Worten davor gewarnt, dass der Ölmarkt im Überangebot zu "ertrinken" drohe.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage etwas erholt. Am Mittwoch meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Dienstag 23,85 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 27 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf