Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Hugo Boss senkt den Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 wegen anhaltender makroökonomischer und geopolitischer Herausforderungen, die weiterhin auf der globalen Konsumenten-Nachfrage lasteten. Diese Faktoren beeinträchtigten die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal. Insbesondere in wichtigen Märkten wie Großbritannien und China sei das allgemeine Marktumfeld herausfordernd geblieben. Boss erwartet eine Steigerung des Konzernumsatzes zwischen 1 und 4 Prozent in Konzernwährung auf rund 4,20 bis 4,35 Milliarden Euro. Bislang war ein Umsatzwachstum zwischen 3 und 6 Prozent auf rund 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro erwartet worden. Dies beinhalte die Erwartung, dass sich Währungseffekte leicht negativ auf die Umsatzentwicklung 2024 auswirken werden. Die EBIT-Veränderung wird in einer Bandbreite von -15 bis +5 Prozent auf rund 350 bis 430 Millionen Euro gesehen. Bisher war ein EBIT-Anstieg zwischen 5 und 15 Prozent auf rund 430 bis 475 Millionen Euro prognostiziert worden. Auf vorläufiger Basis lag der Konzernumsatz im zweiten Quartal währungsbereinigt um 1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Konzernwährung sank der Umsatz ebenfalls um 1 Prozent auf 1,015 (2023: 1,026) Milliarden Euro. Gleichzeitig lag das operative Ergebnis auf EBIT-Basis bei 70 (2023: 121) Millionen Euro. Neben der insgesamt schwächeren Umsatzdynamik hätten auch zusätzliche Marketinginvestitionen (+21 Prozent auf 82 Millionen Euro; 2Q 2023: 68 Millionen Euro) sowie höhere Aufwendungen im stationären Einzelhandel (+12 Prozent auf 238 Millionen Euro; 2Q 2023: 213 Millionen Euro) zum Ergebnisrückgang beigetragen. Diese Faktoren seien durch eine robuste Verbesserung der Bruttomarge im zweiten Quartal (+50 Basispunkte auf 62,9 Prozent; 2Q 2023: 62,3 Prozent) teils kompensiert worden, da Hugo Boss weiter erfolgreich Effizienzverbesserungen im Rahmen der globalen Beschaffungsaktivitäten erziele. Aus bilanzieller Sicht habe das Unternehmen seine Cash-Position weiter verbessert: So belief sich der freie Cashflow im zweiten Quartal auf 143 (2023: 60) Millionen Euro).

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Trading Update 1Q

11:55 US/Unitedhealth Group Inc, Ergebnis 2Q

12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 2Q

13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 2Q

19:00 AT/Telekom Austria AG, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Juli 
          PROGNOSE: 41,0 Punkte 
          zuvor:    47,5 Punkte 
          Konjunkturlage 
          PROGNOSE: -75,5 Punkte 
          zuvor:    -73,8 Punkte 
 
- US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Juni 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
 
   14:30 Import- und Exportpreise Juni 
         Importpreise 
         PROGNOSE: -0,2% gg Vm 
         zuvor:    -0,4% gg Vm 
 
    16:00 Lagerbestände Mai 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.706,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     5.692,75  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.640,75  +0,3% 
Nikkei-225               41.279,09  +0,2% 
Schanghai-Composite       2.964,18  -0,3% 
Hang-Seng-Index          17.766,73  -1,4% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                132,01    +14 
 
 
Montag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.590,89      -0,8% 
DAX-Future     18.704,00      -0,8% 
XDAX           18.563,86      -0,8% 
MDAX           25.688,25      -0,8% 
TecDAX          3.384,60      -0,7% 
EuroStoxx50     4.983,11      -1,2% 
Stoxx50         4.526,91      -1,1% 
Dow-Jones      40.211,72      +0,5% 
S&P-500-Index   5.631,22      +0,3% 
Nasdaq-Comp.   18.472,57      +0,4% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future     131,87%         +6 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach den Abgaben zu Wochenbeginn dürften Europas Börsen auch am Dienstag mit kleinen Abschlägen in den Handel starten. Weiter nur schwer einzuschätzen sind die Auswirkungen eines möglichen Siegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. Einerseits steht er für Steuersenkungen, andererseits will er die Zölle erhöhen, was für europäische Unternehmen zum Problem werden könnte. Auch gilt der von Trump benannte Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, J. D. Vance, als Hardliner. Keine Akzente an den Märkten setzt die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell vom Vortag. Er vermochte die bestehenden Markthoffnungen auf eine erste Zinssenkung im September bei einer Frage-Antwort-Runde weder beflügeln noch ausbremsen. Zuletzt sind die Markterwartungen für eine erste Zinssenkung im September gestiegen nach einer Reihe schwächerer Konjunkturdaten und zuletzt günstigerer Inflationslesungen. Neben Impulsen aus der langsam beginnenden Berichtssaison stehen am Dienstag eine Reihe von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die Akzente setzen könnten.

Rückblick: Nach Aussagen aus dem Handel belasteten vor allem schwächere Wirtschaftsdaten aus China und New York sowie enttäuschende Unternehmensnachrichten. Der Einfluss des Attentats auf US-Präsidentschaftskandidat Trump habe sich hingegen in Grenzen gehalten. Von enttäuschenden Zahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Swatch (-9,8%). Der Umsatz ging im ersten Halbjahr um 14 Prozent zurück, der Gewinn hat sich mehr als gedrittelt. Richemont verloren 4,2 Prozent. Ein enttäuschender Quartalsbericht drückte den Kurs von Burberry um 16,1 Prozent. Nach einer schwachen Umsatzentwicklung sowie einem drohenden operativen Verlust im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres hat der Konzern einen Dividendenausfall angekündigt. Im Gefolge fielen Hugo Boss um 2,9 Prozent. Für LVMH ging es 2,6 Prozent nach unten, Kering gaben 5,3 Prozent ab.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - RWE (-3,4%) gerieten mit den Anbietern erneuerbarer Energien unter Druck. Starke Verluste zeigten auch Siemens Energy mit minus 4,9 Prozent. Aber auch Nachrichten rund um Nordex belasteten die Sektorstimmung. Nordex (-4,6%) verzeichnete im ersten Halbjahr ein deutliches Wachstum des Auftragseingangs. Im zweiten Quartal schwächten sich die Orders aber spürbar ab. Die Preise blieben stabil. SMA Solar verloren in dem Umfeld 5 Prozent. Baywa brachen um 28,4 Prozent ein. Grund war die Meldung von Freitagabend, dass der hoch verschuldete Agrar-, Handels- und Energiekonzern ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben hat. Bei Evonik (-1,5%) belastete der Ausblick. Auch die angehobene Prognose von 1,9 bis 2,2 Milliarden deute darauf hin, dass das Gewinnniveau im zweiten Halbjahr bestenfalls verteidigt werden könne, hieß es. Drägerwerk fielen um 1,1 Prozent. Bei Warburg hieß es zu den vorläufigen Zahlen, Drägerwerk habe die Schätzungen des Hauses für das zweite Quartal sowohl auf der Umsatz- als auch auf der EBIT-Seite deutlich geschlagen, der Auftragseingang habe die Erwartungen aber unterschritten.

XETRA-NACHBÖRSE

Der Handel ist ereignislos verlaufen. Ein Händler von Lang & Schwarz bestätigte, dass sich keine auffällige Aktie gezeigt habe. Es habe auch keine handelbaren Nachrichten gegeben.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Dow-Jones und S&P-500 markierten weitere Allzeithochs. Der Anschlag auf den Ex-Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat nach Aussage von Beobachtern die Chance Trumps auf einen Wahlsieg erhöht. Trump gilt als "marktfreundlicher" als der amtierende Präsident Joe Biden. Gestützt wurde der Markt aber auch von einer schwachen Wirtschaftsaktivität in New York, die die Zinssenkungsspekulation untermauerte. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell vermochte die bestehenden Markthoffnungen auf eine erste Zinssenkung im September weder beflügeln noch ausbremsen. Von der Wette auf einen Wahlsieg Trumps profitierte Trump Media & Technology (+31,3%). Blackrock tendierten 0,5 Prozent tiefer. Blackrock überzeugte mit den Ergebnissen, blieb aber mit den Einnahmen hinter den Erwartungen zurück. Goldman Sachs lagen 2,6 Prozent im Plus. Die Bank hatte ihren Gewinn im Quartal mehr als verdoppelt und damit die Markterwartungen übertroffen. Aktien von Kryptobörsenbetreibern folgten den Kursen der Kryptowährungen nach oben. Coinbase Global verbessern sich um 11,5 Prozent, Marathon Digital um 18,3 Prozent und Microstrategy um 15,4 Prozent. Apple (+1,7%) hatte mehr iPhones verkauft als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Kurs markierte ein weiteres Rekordhoch - auch gestützt von positiven Analystenkommentaren.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         -0,9        4,45        2,6 
5 Jahre                  4,13         +2,6        4,10       12,7 
7 Jahre                  4,16         +3,6        4,12       19,0 
10 Jahre                 4,23         +4,4        4,18       34,7 
30 Jahre                 4,46         +6,4        4,40       48,9 
 

Die Renditen erholten nach den jüngsten Verlusten. Eine Abkehr der Zinssenkungsfantasie sei das dies aber nicht, hieß es.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

July 16, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)