BERLIN (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für die rund 800 000 Beschäftigten des Baugewerbes kommen nicht voran. "Die Gespräche standen kurz vor dem Scheitern", teilte der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Dietmar Schäfers, nach der zweiten Runde am Donnerstag mit.

Am 16. und 17. April in Leipzig solle "ein letzter Versuch für eine Einigung" unternommen werden. Die Arbeitgeber verwiesen darauf, dass der "umfangreiche Forderungskatalog" der IG BAU die Verhandlungen überaus schwierig mache.

Die Gewerkschaft fordert 6 Prozent mehr Gehalt für 12 Monate, ein volles 13. Monatsgehalt und die Bezahlung der Wegezeit zu den Baustellen. Die Arbeitgeber bezifferten den Verteilungsspielraum auf 6 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

Die IG BAU sprach von einem "vergifteten Angebot" der Arbeitgeber. Dieses habe für die Beschäftigten im Westen maximal eine lineare Lohnerhöhung von 1,65 Prozent für zwölf Monate vorgesehen, für die Beschäftigten im Osten sollten noch 1,35 Prozent Ost-West-Angleichung hinzukommen. Um einen Arbeitskampf zu vermeiden, habe die Gewerkschaft einem weiteren Verhandlungstermin zugestimmt, sagte Schäfers./brd/DP/jha