HAMBURG (dpa-AFX) - Die Industriellenfamilie Hueck prüft einem Pressebericht zufolge den Verkauf ihres 60-prozentigen Anteils am Autozulieferer Hella. Hella-Eignerfamilie habe bereits eine Investmentbank damit beauftragt, Angebote für ihre Aktienmehrheit einzuholen, berichtet das Manager Magazin ("MM") am Dienstag unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Sollte es tatsächlich zum Verkauf der Anteile des seit 2014 börsennotierten MDax-Konzerns aus dem westfälischen Lippstadt kommen, könnten dessen Tage an der Börse gezählt sein, heißt es in dem Bericht weiter. An der Börse kamen die Nachrichten gut an, die Hella-Aktie legte nach Bekanntwerden des Berichts rund 8 Prozent zu.

Der Verkaufsprozess stehe allerdings erst ganz am Anfang und könne auch noch scheitern, schreibt das Blatt weiter mit Verweis auf Insider. Das Interesse sei allerdings hoch. Angesprochen worden seien mögliche Käufer aus der Branche sowie Finanzinvestoren. Weder das Unternehmen noch der Gesellschafterausschuss wollten sich laut "Manager Magazin" zum im Raum stehenden Anteilsverkauf äußern. Käme es jedoch dazu, wäre ein milliardenschweres Übernahmeangebot an die restlichen Hella-Eigner zwingende Folge.

Der Licht- und Elektronikspezialist Hella hatte die Folgen der Corona-Krise und die zuvor anhaltend maue Autokonjunktur im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zu spüren bekommen. Zuletzt liefen die Geschäfte für die Westfalen aber wieder besser und Hella profitierte von der Erholung der Branche. An der Börse kommt der Konzern derzeit auf eine Marktkapitalisierung von mehr als fünf Milliarden Euro./eas/mis