FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Hannover Rück haben am Donnerstag nach Quartalszahlen an ihre zuletzt starke Kursentwicklung nicht anknüpfen können. Auf dem Weg zu ihrem Rekordhoch, das sie im Februar 2020 kurz vor dem Corona-Börsencrash mit 192,80 Euro erreicht hatten, bekamen sie nun mit einem Minus von mehr als drei Prozent auf 174,90 Euro einen merklichen Dämpfer. Im MDax der mittelgroßen Börsentitel lagen sie damit im hinteren Feld.

Dem Rückversicherer gelang 2021 trotz schwerer Naturkatastrophen ein Gewinnsprung, womit der Konzern fast am oberen Ende der vom Vorstand ausgegebenen Prognose und im Rahmen der Erwartungen von Analysten lag. Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz peilt 2022 weiterhin eine Steigerung an.

Analyst Will Hardcastle von der UBS fürchtet allerdings, dass die Gewinnentwicklung des Konzerns künftig stärkeren Schwankungen unterliegen wird. Gerade die geringere Volatilität habe aber bisher mit zu der höheren Bewertung der Aktie beigetragen.

Der Rückversicherer konnte bei seinen Kunden erneut höhere Prämien durchsetzen. Bei der wichtigen Vertragserneuerung in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum 1. Januar erzielte die Hannover Rück inflations- und risikobereinigt im Schnitt 4,1 Prozent höhere Preise. Damit dürfte Hannover Rück die durchschnittliche Markterwartung wohl etwas übertroffen haben, schrieb Analyst Hadley Cohen von der Deutschen Bank. Das im Zuge der Erneuerung um 8,3 Prozent gewachsene Prämienvolumen bezeichnete er aber als etwas enttäuschend./ajx/stw/eas