Schaden-Rückversicherung

DGAP-News: Hannover Rück SE / Schlagwort(e): Sonstiges                         
Hannover Rück sieht anhaltenden Trend zu Preiserhöhungen in der                
Schaden-Rückversicherung                                                       
                                                                               
13.09.2021 / 07:30                                                             
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.   
                                                                               
                                                                               
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Unternehmensmeldung                                                            
                                                                               
Hannover Rück sieht anhaltenden Trend zu Preiserhöhungen in der                
Schaden-Rückversicherung                                                       
                                                                               
* Marktumfeld erfordert weitere Preissteigerungen und Konditionsverbesserungen 
für die Erneuerungen 2022                                                      
* Niedrigzinsumfeld, Pandemiefolgen, Inflationserwartung und Großschäden       
resultieren in einem disziplinierten Zeichnungsverhalten der Erst- und         
Rückversicherer * Fokus auf langfristige Partnerschaft mit den Kunden auch in  
schwierigen Marktlagen                                                         
* Nachfrage nach Deckung durch besonders finanzstarke Rückversicherer hält an  
Hannover, 13. September 2021: Die Hannover Rück erwartet einen anhaltenden     
Trend zu höheren Preisen und verbesserten Konditionen in der                   
Schaden-Rückversicherung in den Erneuerungsrunden 2022.                        
                                                                               
Neben den zum Teil weit überdurchschnittlichen Großschäden der vergangenen     
Jahre haben im laufenden Jahr unter anderem die Überschwemmungen in Europa als 
Naturkatastrophe von historischem Ausmaß sowie die hohen Schäden aus Hurrikan  
Ida den Handlungsbedarf für Rückversicherer nochmals erhöht. Zudem belasten die
Pandemiekosten und das Niedrigzinsumfeld die Ergebnisse der Erst- und          
Rückversicherer. Gleichfalls war in einigen Regionen zuletzt ein Anstieg der   
Inflationsraten zu verzeichnen. Dies hat das Risikobewusstsein der             
Erstversicherer noch einmal geschärft und die Nachfrage nach qualitativ        
hochwertigem Rückversicherungsschutz weiter gesteigert.                        
                                                                               
"In der Schaden-Rückversicherung sind weitere Ratenerhöhungen notwendig. Nur so
können Rückversicherer zuverlässigen Risikoschutz in einem zunehmend           
herausfordernden Umfeld bieten", sagte Jean-Jacques Henchoz, der               
Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück. "Anpassungen sind insbesondere bei     
Naturkatastrophenrisiken unumgänglich. Zwar hat die Dynamik der Preiserhöhungen
in den unterjährigen Erneuerungen zuletzt etwas nachgelassen, dies war aber vor
allem dort der Fall, wo bereits in den Vorjahren deutliche Erhöhungen          
stattgefunden haben."                                                          
                                                                               
Bereits in den zurückliegenden Erneuerungsrunden des Jahres 2021 konnte die    
Hannover Rück zwar Konditionsverbesserungen und Preissteigerungen erreichen;   
vor dem Hintergrund der vielschichtigen Herausforderungen durch Großschäden,   
Pandemiekosten und dem Niedrigzinsniveau sowie dem sich weiter verschärfenden  
Margendruck sind allerdings weitere Anpassungen notwendig.                     
                                                                               
Die Hannover Rück erwartet für die Vertragserneuerung zum 1. Januar 2022 in der
Schaden-Rückversicherung eine Fortsetzung der positiven Entwicklung bei den    
Preisen, insbesondere in schadenbetroffenen Sparten und Regionen. Im selben    
Zuge ist auch mit einer weiteren Verbesserung der Konditionen aufgrund der     
hohen Unsicherheiten vor allem mit Bezug zu künftigen Pandemien und            
Cyber-Angriffen zu rechnen.                                                    
                                                                               
Die Profitabilität der proportionalen Rückversicherung ist vor dem Hintergrund 
der teils deutlichen Preissteigerungen im Originalmarkt zufriedenstellend. Die 
nicht-proportionale Rückversicherung ist unverändert durch ausreichend         
Kapazitäten geprägt. Die Raten sind weltweit stabil bis leicht steigend.       
                                                                               
In Anbetracht der vorherrschenden Unsicherheiten an den Märkten fragen         
Erstversicherer weiterhin primär hochwertigen Rückversicherungsschutz nach.    
Hier kommen vor allem Rückversicherer mit Qualitätsrating und besonders großer 
Risikotragfähigkeit zum Zuge. Die Hannover Rück kann dank ihres auf            
partnerschaftliche Kundenbeziehungen ausgelegten Geschäftsmodells, ihrer       
äußerst robusten Kapitalisierung mit einer Kapitalbedeckungsquote nach Solvency
II von 250 % (per 30. Juni 2021) und ihres exzellenten Ratings ("AA-" von      
Standard & Poor's und "A+" von A.M. Best) an den sich derzeit bietenden        
positiven Marktchancen überproportional partizipieren.                         
                                                                               
"Wir bieten neben einer auf eine langfristige Partnerschaft ausgerichteten     
Kundenorientierung eine breite Angebotspalette und maßgeschneiderte Lösungen,  
sodass unsere Kunden weltweit und spartenübergreifend gemeinsam mit uns wachsen
möchten", sagte Sven Althoff, im Vorstand der Hannover Rück zuständig für die  
Schaden-Rückversicherung. "Dies wird sich im laufenden Jahr und auch darüber   
hinaus in einem weiteren profitablen Wachstum der Bruttoprämien in der         
Schaden-Rückversicherung niederschlagen."                                      
                                                                               
Im Einzelnen erwartet die Hannover Rück für die Erneuerungsrunde zum 1. Januar 
2022 folgende Entwicklungen:                                                   
                                                                               
Europa                                                                         
Das Versicherungsgeschäft in Deutschland ist im laufenden Jahr erheblich durch 
Naturkatastrophenschäden belastet. Alleine die Flutkatastrophe im Juli,        
verursacht durch das Tiefdruckgebiet "Bernd", hat nach aktuellen Schätzungen zu
versicherten Marktschäden von mindestens 7,5 Mrd. EUR in Deutschland und den   
Nachbarländern geführt. Hinzu kommen weitere Hagel- und Starkregenereignisse,  
sodass bereits jetzt mit dem größten jemals verzeichneten Schadenaufwand durch 
Naturkatastrophen in Deutschland zu rechnen ist. Die Auswirkungen der          
Schutzmaßnahmen zur Pandemie waren in der ersten Jahreshälfte insbesondere im  
Bereich der Kraftfahrtversicherung durch weiter reduzierte Schadenfrequenzen   
ersichtlich. Diese haben sich im Laufe des Jahres allerdings wieder dem vor der
Pandemie erreichten Niveau angenähert. Gleichzeitig ist ein anhaltender Anstieg
der Ersatzteil- und Reparaturkosten festzustellen. Unter Berücksichtigung der  
Hagel- und Flutereignisse ist daher mit einer deutlichen Eintrübung der        
Ergebnisse in der Kraftfahrtsparte zu rechnen. Im Bereich der                  
Industrieversicherung ist eine Zunahme an Großschäden gegenüber dem Vorjahr zu 
verzeichnen, was unverändert für Sanierungsdruck in dieser Sparte sorgt. In der
Cyber-Sparte führen die fortschreitende Digitalisierung und anhaltendes        
Wachstum in Kombination mit vermehrten Cyber-Attacken zu einem gestiegenen     
Risikobewusstsein und zu Konditionsanpassungen. Klarstellungsbedarf besteht    
hinsichtlich des Umgangs mit Silent Cyber-Risiken sowie mit Kumulszenarien, die
nur begrenzt versicherbar sind. Insgesamt geht die Hannover Rück in Deutschland
vor dem Hintergrund der starken Schadenbelastungen von deutlichen              
Konditionsanpassungen in der Sachsparte insbesondere bei                       
Naturkatastrophendeckungen aus.                                                
                                                                               
Für Großbritannien und Irland sind im Erstversicherungsmarkt weiterhin         
Ratensteigerungen zu beobachten, auch wenn diese insgesamt nicht so deutlich   
ausgeprägt sind wie in den Vorjahren und in Abhängigkeit von den Sparten       
variieren. Insbesondere im Markt für Haftpflichtdeckungen sind                 
Ratensteigerungen und eine Verbesserung der Bedingungen zu beobachten. Ferner  
verzeichnet der internationale Cyber-Markt signifikante Ratensteigerungen,     
welche sich positiv auf das proportionale Portefeuille auswirken werden.       
Getrieben wird diese Entwicklung im Wesentlichen durch eine erhöhte Frequenz   
und Höhe von Cyber-Erpressungsschäden. Das internationale Sachgeschäft der     
Lloyd's-Syndikate hat sich bereits in den vergangenen Jahren aufgrund der      
weltweiten Schäden aus Naturgefahren verhärtet. Dieser Trend setzt sich in     
leicht abgeschwächter Form fort. Im britischen Kraftfahrtgeschäft, welches die 
Hannover Rück im traditionellen Geschäft ausschließlich nicht-proportional     
zeichnet, gab es bereits in den letzten Jahren deutliche Preisanstiege, weshalb
für die kommende Erneuerung ein stabiles Umfeld zu erwarten ist.               
                                                                               
In Frankreich ist im Erstversicherungsgeschäft eine leichte Abschwächung der   
Preissteigerungen zu erwarten. Grund dafür sind unter anderem die              
Lockdown-bedingte Verbesserung der Schadenfrequenz im Motorgeschäft und die    
Unsicherheit über die Stärke der wirtschaftlichen Erholung. Preisstabilisierend
wirken weiterhin rückläufige Erträge aus den Kapitalanlagen sowie die          
anhaltende Schadenbelastung, unter anderem aus Naturgefahren. Dies sollte sich 
in der Summe auch positiv auf die Entwicklung der Rückversicherungspreise      
auswirken.                                                                     
                                                                               
In den Märkten Zentral- und Osteuropas rechnet die Hannover Rück mittel- bis   
langfristig mit einer Steigerung der Wachstumsraten im                         
Erstversicherungsgeschäft. Bei schadenbelasteten Verträgen sowie im            
Naturkatastrophengeschäft sind in dieser Region Preiserhöhungen notwendig.     
                                                                               
Nordamerika                                                                    
Der Erstversicherungsmarkt in Nordamerika zeigt weiterhin Ratensteigerungen in 
fast allen Sparten. Auch scheinen die Auswirkungen durch Covid-19 das          
ökonomische Umfeld weniger stark beeinflusst zu haben als zunächst befürchtet. 
Trotz der verbesserten Lage in der Kraftfahrtversicherung ist die Schadenlast  
insgesamt allerdings noch angespannt, da die Waldbrand- und Hurrikansaison     
bereits ungewöhnlich früh begonnen hat. Um dieser wachsenden Gefährdung und der
daraus resultierenden Zunahme der Schadenlast Rechnung zu tragen, ist auch für 
das kommende Jahr mit weiteren Konditions- und Ratenverbesserungen zu rechnen. 
                                                                               
Die fortschreitende ökonomische Erholung in Verbindung mit den                 
Herausforderungen durch Pandemie, steigende Inflation und stetig wachsendes    
Schadenpotential aus verschiedenen Sparten, macht weitere Ratensteigerungen und
Klarstellungen im Deckungsumfang unabdingbar. Die Kapitalausstattung der       
Rückversicherer bleibt dabei weiter im Fokus, sodass die Position der Hannover 
Rück in diesem Markt nochmals gestärkt wird.                                   
                                                                               
Lateinamerika                                                                  
Die aktuellen Herausforderungen der Erstversicherer aufgrund der wachsenden    
Exponierung gegenüber Naturkatastrophen und sozialen Unruhen bekräftigen auch  
weiterhin die Notwendigkeit für solide und gut strukturierte                   
Rückversicherungslösungen. Die jüngsten Erneuerungen haben wiederum gezeigt,   
dass es eine erhöhte Nachfrage nach individuellen Konzepten und Lösungen       
seitens Zedenten und Maklern gibt. Dieser Wachstumstrend sollte sich auch      
weiterhin länderübergreifend fortsetzen, wenn auch auf unterschiedlichem       
Niveau. Zudem muss die Exponierung durch soziale Unruhen in Hinblick auf die   
Preisfindung stärkere Berücksichtigung finden.                                 
                                                                               
Aufgrund des Engagements der Hannover Rück zusammen mit Global Communities und 
dem United Nations Development Programme (UNDP) gibt es ein starkes Interesse  
an der Entwicklung von Deckungskonzepten für lokale Kommunen und Regionen,     
insbesondere in Argentinien und Kolumbien.                                     
                                                                               
Asiatisch-pazifischer Raum                                                     
Die Region Asien-Pazifik entwickelt sich zu einem der größten                  
Versicherungsmärkte weltweit. Dieses Wachstum birgt weitere signifikante       
Geschäftschancen, auch da die Versicherungsdichte noch immer geringer ist als  
in den weiter entwickelten Märkten. So ist sowohl in der                       
Schaden-Rückversicherung als auch im Bereich Gesundheit und Vorsorge mittel-   
und langfristig von deutlichen Zuwachsraten auszugehen, wovon auch             
Rückversicherer profitieren werden.                                            
                                                                               
Aufbauend auf die gute Position im Markt hat die Hannover Rück ihre Präsenz in 
der Region in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. In der          
strategischen Wachstumsinitiative für die Region Asien-Pazifik wurde besonderer
Wert auf innovative und kundenzentrierte Konzepte sowie auf den Ausbau von     
effizienten Entscheidungswegen vor Ort gelegt. Zwei Jahre nach dem Start der   
Initiative ist es gelungen, die ersten Ertragsziele zu erreichen und zum Teil  
zu übertreffen.                                                                
                                                                               
Für die anstehenden Erneuerungsrunden zum 1. Januar 2022 und 1. April 2022 in  
der Region Asien-Pazifik erwartet die Hannover Rück stabile                    
Rückversicherungsbedingungen und -preise mit ausgeprägteren positiven          
Veränderungen bei Verträgen, die von der Pandemie oder sonstigen Schäden       
betroffenen waren.                                                             
                                                                               
Naturkatastrophengeschäft                                                      
In den letzten fünf Jahren hat der Markt ein anhaltend hohes Aufkommen von     
Naturkatastrophenereignissen erlebt. Als Reaktion auf die erhöhte              
Schadenerfahrung haben sich die Rückversicherungsmärkte in den vergangenen     
Jahren und auch 2021 weltweit zunehmend verhärtet.                             
                                                                               
Trotz der starken Kapitalposition des Rückversicherungsmarktes ist der Ausblick
für 2022 vielversprechend; der Aufwärtstrend bei den Preisniveaus dürfte sich  
fortsetzen. Unter der Annahme, dass bis zum Jahresende keine weiteren          
marktverändernden Ereignisse eintreten, erwartet die Hannover Rück für das Jahr
2022 folgende Entwicklungen in den wichtigsten Märkten für                     
Naturkatastrophenrisiken:                                                      
                                                                               
Nordamerika: Obwohl die Raten für US-Sachkatastrophengeschäft im vergangenen   
Jahr angestiegen sind, sind weitere Anpassungen der Preise notwendig. Einer der
Hauptgründe hierfür sind die Schadenaktivität in der ersten Jahreshälfte 2021  
sowie die durch Hurrikan Ida und die nachfolgenden Überschwemmungen unter      
anderem in New York verursachten Verwüstungen. Zudem ist die US-Hurrikan-Saison
noch in vollem Gange. Darüber hinaus haben die erheblichen Schäden, die der    
Wintersturm "Uri" in den USA verursachte, die Grenzen der Katastrophenmodelle  
aufgezeigt. Die extremen Wetteranomalien, die durch den Klimawandel verursacht 
werden, verschärfen die Schadenfrequenz und -höhen nachhaltig.                 
                                                                               
Europa: Nachdem diese Region viele Jahre lang von größeren                     
Katastrophenereignissen verschont blieb, hat sich diese Situation in den Jahren
2020 und 2021 geändert. Verluste und potenzielle Verluste für Programme im     
Zusammenhang mit Covid-19 wurden bei der Erneuerung 2021 nur geringfügig       
eingepreist, da das Ausmaß der Verluste und die Fragen der Deckung unter den   
Rückversicherungsverträgen unklar waren. Für einige Kundenbeziehungen haben    
sich die Covid-19-Schäden weiter erhöht, sodass für die Erneuerungen im Jahr   
2022 entsprechende weitere Anpassungen der Rückversicherungsverträge erwartet  
werden. Ein zusätzlicher Treiber für die Preisgestaltung des europäischen      
Katastrophengeschäfts im Jahr 2022 werden die erheblichen Schäden sein, die    
durch die Zunahme von Naturkatastrophen verursacht wurden und 2021 bereits     
jetzt zum teuersten Naturgefahrenjahr in Deutschland gemacht haben.            
Insbesondere sind hier die Schäden im Zusammenhang mit der Unwetterfront       
"Bernd" zu nennen.                                                             
                                                                               
Japan: Die Serie von Taifunen, die Japan in den Jahren 2018 und 2019           
heimsuchte, hat in der Katastrophenrückversicherung zu einer schrittweisen     
Anhebung der Raten in den vergangenen Erneuerungsrunden geführt. Insgesamt     
erwartet die Hannover Rück für 2022 eine weitere moderate Verhärtung für das   
japanische Katastrophengeschäft.                                               
                                                                               
Australien/Neuseeland: In Australien werden die signifikanten und häufigen     
Großschäden der letzten Jahre den Druck auf das Ratenniveau bis 2022           
aufrechterhalten. Die Rückversicherer sind sich der Tatsache bewusst, dass     
Australien und Neuseeland besonders anfällig für erhebliche, durch den         
Klimawandel bedingte Wetteranomalien sind, die Hagel, Überschwemmungen, Dürren 
oder Waldbrände verursachen.                                                   
                                                                               
Spezialgeschäft                                                                
Die anhaltende Pandemie und das damit einhergehende deutlich reduzierte        
Passagieraufkommen im Airline-Bereich beeinflusst den Luftfahrtsektor weiter.  
Der Versicherungsmarkt profitiert daher zwar von einer deutlich geringeren     
Schadenlast, gleichzeitig kann die absolute Prämie trotz Ratensteigerungen     
angesichts der geringeren Exponierungen kaum wachsen. Im Bereich der           
Rückversicherung setzt sich der Trend zu Preissteigerungen insbesondere im     
nicht-proportionalen Bereich fort. Allerdings sind aufgrund immer noch         
vorhandener Überkapazitäten erste Anzeichen einer Abflachung dieses Trends zu  
beobachten. Die Hannover Rück hält auch in dieser dynamischen Marktphase an    
ihrem disziplinierten und auf Langfristigkeit ausgerichteten Zeichnungsansatz  
fest. Hierbei ist es insbesondere aufgrund der guten Positionierung im Markt   
gelungen, die Anteile an profitablem Geschäft zu halten oder sogar auszubauen. 
                                                                               
Der Transportmarkt war in den Jahren 2020 und 2021 durch einen spürbaren       
Aufschwung gekennzeichnet. Nach einem signifikanten aber kurzen Einbruch des   
Welthandels infolge von Corona-Beschränkungen zogen kommerzielle Schifffahrt   
und Warentransporte an, während die Kreuzfahrtbranche weiterhin auf einen      
Neustart zuarbeitete. Diese Entwicklung, gepaart mit Sanierungsbestrebungen der
Versicherer, schlug sich in verbesserten Originalbedingungen und Preisen       
nieder. In allen Erneuerungsrunden konnten Verbesserungen der Preise und       
Konditionen im Rückversicherungsmarkt erzielt werden.                          
                                                                               
Im Segment Meerestechnik zeigten sich sowohl der Erst- als auch                
Rückversicherungsmarkt stabil bei leicht erhöhten Preisen vor dem Hintergrund  
einer erneut eher moderat verlaufenen Schadenerfahrung. Trotz steigender       
Ölpreise verblieben Fördermengen auf stabilem Niveau während ein weiter        
deutlich erhöhtes Interesse der Kunden an Produkten zur Absicherung            
erneuerbarer Energien zu verzeichnen war.                                      
                                                                               
Für die Vertragserneuerungsrunden im Jahr 2022 werden erneut stabile           
Rückversicherungsbedingungen sowie moderat steigende Preise erwartet.          
                                                                               
In der Kredit- und Kautionsversicherung sowie im Bereich der politischen       
Risiken sind die Schadenquoten im Vergleich zu den Vorjahren überwiegend stabil
geblieben. In Folge des sukzessiven Wegfalls staatlicher Wirtschaftshilfen zur 
Abmilderung der Rezessionsfolgen ist in den kommenden Monaten mit einem Anstieg
der Schadenbelastung zu rechnen. Angesichts dessen sollten die Preise in der   
Erst- und Rückversicherung weitgehend das erhöhte Niveau halten.               
                                                                               
In der landwirtschaftlichen Versicherung besteht weiterhin eine steigende      
Nachfrage nach Erst- und Rückversicherungslösungen. Die Hannover Rück engagiert
sich hier sowohl in der klassischen Rückversicherung als auch in verstärkter   
Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern bei der Entwicklung neuer               
Versicherungsinstrumente. Indexbasierte Produkte und parametrische Deckungen   
bieten deutliches Wachstumspotenzial und können auch zur Abmilderung der       
negativen Folgen des Klimawandels sowie zur Verringerung der Versicherungslücke
eingesetzt werden.                                                             
                                                                               
Der Markt für Insurance-Linked Securities (ILS) ist nach leichten Rückgängen in
den Vorjahren jetzt wieder gewachsen und bewegt sich in Richtung eines Volumens
von 100 Mrd. USD, auch bedingt durch positive Ratenentwicklungen im            
Gesamtumfeld. Die Neuemissionen von Katastrophenanleihen werden im Gesamtjahr  
sehr wahrscheinlich das alte Hoch von rund 12 Mrd. USD (exkl. Mortgage Bonds)  
übersteigen. Hier wiederum kommt zum Tragen, dass Katastrophenanleihen im      
Gegensatz zu anderen ILS-Investitionen in den vergangenen Jahren weniger stark 
von Schäden wie Covid-19 getroffen wurden.                                     
                                                                               
So hat die Hannover Rück im Jahr 2021 bisher vier Katastrophenanleihen für     
amerikanische Kunden im Gesamtvolumen von rund 1,4 Mrd. USD in den Kapitalmarkt
begleitet. Besonders erfreulich ist die Entwicklung beim Transfer von          
Personenrückversicherungsrisiken in den letzten Jahren in den ILS-Markt von    
insgesamt etwa 800 Mio. USD einschließlich der Abdeckung von                   
Extremsterblichkeitsrisiken. In den nächsten Jahren sollte die Nachfrage       
insgesamt moderat steigen. Darüber hinaus investiert die Hannover Rück selbst  
in Katastrophenanleihen und nutzt somit alle Möglichkeiten des ILS-Marktes.    
                                                                               
Im Bereich Strukturierte Rückversicherung entwickelt sich das Geschäft im      
laufenden Jahr über den Erwartungen. Die Nachfrage nach innovativen und        
maßgeschneiderten Rückversicherungslösungen steigt unvermindert und es zeichnen
sich Neugeschäftschancen auf nahezu allen Kontinenten ab.                      
                                                                               
Generell hat sich das Kaufverhalten vieler Kunden in den letzten Jahren hin zu 
ganzheitlichen Rückversicherungslösungen verschoben, was auf die zunehmende    
Komplexität der Anforderungen an das Kapital- und Risikomanagement             
zurückzuführen ist. Dieser Trend setzt sich fort und führt zu einer steigenden 
Nachfrage der Kunden nach strukturierten Rückversicherungslösungen.            
                                                                               
Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 24 Mrd. EUR  
der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der        
Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.000              
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet   
1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 170                     
Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das        
Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Die  
für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover
Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt: Standard & 
Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".                          
                                                                               
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13.09.2021 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt  
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Sprache:     Deutsch                                                           

Unternehmen: Hannover Rück SE                                                  

             Karl-Wiechert-Allee 50                                            

             30625 Hannover                                                    

             Deutschland                                                       

Telefon:     +49-(0)511-5604-1500                                              

Fax:         +49-(0)511-5604-1648                                              

Internet:    www.hannover-re.com                                               

ISIN:        DE0008402215                                                      

WKN:         840 221                                                           

Indizes:     MDAX                                                              

Börsen:      Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard), Hannover;        
             Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart,   
             Tradegate Exchange; Börse Luxemburg                               

EQS News ID: 1232733                                                           







                                       

Ende der Mitteilung  DGAP News-Service



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1232733  13.09.2021