--Niedrigere Großschäden und gutes Kapitalanlage

--Baltimore-Schaden noch nicht bezifferbar

--Preise in Erneuerung leicht gestiegen

(NEU: Weitere Details zu Zahlen, Schäden, Ausblick)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hannover Rück hat im ersten Quartal von einem niedrigen Aufkommen an Naturkatastrophen und einem guten Kapitalmarktumfeld profitiert. Der Rückversicherer steigerte seinen Gewinn deutlich und bekräftigte den Ausblick für das Gesamtjahr.

Der Nettogewinn stieg um 15 Prozent auf 558 Millionen Euro. Analysten hatten dem Konzern in einem Konsens von Visible Alpha mit 589 Millionen Euro mehr zugetraut. Das operative Ergebnis legte um 13 Prozent auf 811 Millionen Euro zu. Der Versicherungsumsatz stieg um 1,6 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis kletterte deutlich auf 498 von 381 Millionen Euro, womit eine Rendite von 3,3 Prozent erzielt wurde.

In der Schaden-Unfall-Rückversicherung verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 88,0 von 92,3 Prozent. Analysten hatten mit 87,4 Prozent gerechnet. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag im Versicherungsgeschäft ins Verhältnis. Unter 100 Prozent arbeitet eine Versicherung profitabel.

Der Konzern hat wie üblich das vollständige Großschadensbudget von 378 Millionen Euro gebucht. Eine Unbekannte ist die Belastung aus dem Brückeneinsturz von Baltimore Ende März, die der Konzern noch nicht beziffern kann. Es sei ein komplexer Schaden, der sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetze, sagte Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel in einer Telefonkonferenz. Er werde aber "komfortabel" innerhalb des Budgets liegen. Bei den bereits gebuchten Großschäden handelt es sich um das Erdbeben in Japan zu Jahresbeginn mit einer Belastung von 25 Millionen Euro, Waldbrände in Chile mit 16 Millionen Euro und die Kollision zweier Flugzeuge in Japan mit 12 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr rechnet die Hannover Rück weiterhin mit einem Nachsteuergewinn von über 2,1 Milliarden Euro nach 1,8 Milliarden im Vorjahr. Der Analystenkonsens traut dem DAX-Konzern bereits 2,2 Milliarden Euro zu. Der Rückversicherungsumsatz soll währungsbereinigt um über 5 Prozent steigen. Die Schaden-Kosten-Quote soll bei unter 89 Prozent liegen. Die Kapitalanlagerendite wird bei mindestens 2,8 Prozent gesehen.

Zuversichtlich ist der Konzern für die Preisentwicklung, nachdem die Preise in der April-Erneuerung inflations- und risikoadjustierte um 1,5 Prozent zugelegt haben bei einem Anstieg des erneuerten Volumens um 7,1 Prozent. "Wir sind optimistisch, dieses Niveau auch in den kommenden Erneuerungen halten zu können", sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz laut Mitteilung.

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May 14, 2024 02:57 ET (06:57 GMT)