Wattwil (awp) - Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit leidet weiter unter dem Nachfragerückgang nach Windturbinenblättern in China und bei Balsa. Daher senkt Gurit seine Prognosen für das laufende Jahr. Zudem hat das Ostschweizer Unternehmen Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet und verlegt einen Produktionsstandort aus den USA nach Mexiko. 

Für das Jahr 2021, das Gurit als Übergangsjahr bezeichnet, erwartet das Unternehmen neu einen Umsatz von rund 500 Millionen Franken und einer Betriebsgewinnmarge von rund acht Prozent inklusive Restrukturierungskosten. Bereinigt um diese Einmalbelastungen sei weiterhin ein operatives Ergebnis in der Grössenordnung von 9 -11 Prozent zu erwarten, teilte Gurit am Freitagabend weiter mit.

Noch im Frühjahr hatte Gurit einen Umsatz von 530 bis 580 Millionen Franken und eine EBIT-Marge zwischen 9 und 11 Prozent in Aussicht gestellt. 2020 hatte Gurit einen Umsatz von 578 Millionen Franken erzielt.

Nach dem "Übergangsjahr 2021" erwartet Gurit, dass der Windmarkt wieder stark wachsen wird, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und die langfristigen Verpflichtungen der Regierungen, Klimaneutralität zu erreichen.   

Restrukturierung und Produktionsverlagerung

Während die Nachfrage-Abschwächung in China nur vorübergehend sein dürfte, scheine die Ablösung von Balsa durch PET eine dauerhafte Entwicklung zu sein, schreibt Gurit. Daher werde die Produktion von Balsa in Indonesien beendet und der Betrieb in Ecuador restrukturiert und verkleinert.

Zudem soll nach dem erfolgreichen Anlauf der Niederlassung im mexikanischen Matamoros der gesamte Kernmaterial-Kitting-Betrieb von den USA dorthin verlagert werden. Damit könne der Standort zusammen mit der PET-Produktion optimal genutzt werden.

Die Geschäftsbereiche Kitting und Wind Materials sollen des weiteren zur Einheit Wind Systems zusammengeführt werden. Dieser Bereich soll ab dem 1. Juli vom bisherigen Leiter des Bereichs Kitting Andreas Kipker geführt werden. Ausserdem werde ebenfalls per 1. Juni Ernst Lutz neuer Chief Technology Officer. Sein Vorgänger Emiliano Frulloni verlasse Gurit und nehme per Ende Jahr eine neue berufliche Chance wahr.

pre/tp