Zürich (awp) - Der Sanitärtechnikkonzern Geberit wird am Donnerstag, 18. Januar, den Umsatz für das Geschäftsjahr 2017 veröffentlichen. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zehn Analysten beigetragen.

(in Mio CHF)        AWP-Konsens         2016     
 
Umsatz                 2'883           2'809        

FOKUS: Die Prognosen der Analysten für das Umsatzwachstum von Geberit im Geschäftsjahr 2017 bewegen sich mehrheitlich im Rahmen von rund +3%, der AWP-Konsens liegt konkret bei +2,6%. Dies entspräche in etwa der vom Unternehmen Ende Oktober nach unten revidierten Umsatzguidance. Dabei dürfte sich wohl das Geschäft mit Sanitärkeramik schwächer entwickelt haben als das angestammte Geschäft mit den Sanitär- und Rohrleitungssystemen.

Im vierten Quartal dürfte sich dabei das organische Wachstum gegenüber dem dritten leicht abgeschwächt haben. Gebremst hat dabei die stärkere Vergleichsbasis aus dem Vorjahr, der anhaltende Engpass bei Installateuren in Deutschland und den Niederlanden sowie die geringere Anzahl an Werktagen. Dank eines klar positiven Währungseinflusses dürfte der ausgewiesene Umsatz indes deutlich über dem organischen Wachstum gelegen haben.

ZIELE: Ende Oktober mit den Neunmonatszahlen revidierte Geberit den Ausblick für den Umsatz im Gesamtjahr 2017 leicht nach unten. Es wurde mit einem währungsbereinigten, organischen Wachstum des Umsatzes von rund 3% gerechnet, nachdem die Prognose davor auf 3 bis 4% gelautet hatte. Die Guidance für die adjustierte EBITDA-Marge wurde hingegen unverändert bei rund 28% belassen.

Die aktuellen Mittelfristziele gelten ab 2018. Ab nun wird mit einem organischen jährlichen Umsatzwachstum über die Zyklen von 4 bis 6% gerechnet. Dies unter der Annahme, dass der europäische Baumarkt zu "normalem" Wachstum zurückfindet. Durch die Realisierung der Synergien mit der übernommenen Sanitec soll die EBITDA-Marge in den Bereich von 28 bis 30% angehoben werden. Der ROIC schliesslich soll 25% erreichen.

PRO MEMORIA: Die Markteinschätzung von Geberit hatte sich Ende Oktober gegenüber dem Zeitpunkt der Publikation der Halbjahresergebnisse im August laut CEO Christian Buhl nicht wesentlich verändert. Er sah die Nachfrage insgesamt weiter auf einem guten Niveau, mit allerdings deutlichen Unterschieden in den einzelnen Märkten oder Regionen.

Für den wichtigsten Einzelmarkt Deutschland zeigte sich der Geberit-Chef damals unverändert zuversichtlich, was die Nachfrage betrifft. Unverändert war aber auch die Situation mit dem Engpass bei den Installateuren, welcher das Wachstumspotential von Deutschland beschränkt. Diese Situation dürfte sich laut Buhl auch nicht so schnell ändern.

Im September ernannte Geberit Martin Ziegler zum neuen Leiter Operations und zum Mitglied der Konzernleitung. Er trat seine Stelle am 1. Januar 2018 an und ersetzt Michael Reinhard, der nach 13-jähriger Tätigkeit im Unternehmen in den Ruhestand geht.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktie hat im vergangenen Jahr mit einem Plus von gut 5% klar schwächer abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Vom Allzeithoch bei über 483 CHF im August kam der Titel nach einem Zwischenhoch im Oktober bis zum Jahresende deutlich zurück. Auch im bisherigen Verlauf des Aktienjahres 2018 kommen Geberit nicht vom Fleck und verharren beim Schlussstand von 2017.

yl/ab/cf