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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Zurückhaltende Prognosen des Managements nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen Jahr 2017 haben die Aktien der Gea Group am Dienstagvormittag deutlich belastet.

Bislang büßten die Papiere des Anlagenbauers 2,01 Prozent auf 39,10 Euro ein, womit sie im MDax der mittelgroßen Unternehmen der größte Verlierer waren. Kurz nach dem Börsenstart war es sogar bis auf 37,75 Euro abwärts gegangen auf den tiefsten Stand seit vergangem Oktober. "Bei Gea ist noch immer kein Rückenwind von der Preisseite in Sicht", kommentierte Commerzbank-Analyst Sebastian Growe. Der MDax erreichte derweil im frühen Handel einen weiteren Rekord, zuletzt gewann er 0,18 Prozent dazu.

Die Schwäche der Milchverarbeitungsindustrie macht dem Maschinenbauer weiter zu schaffen. Zudem drückt der in den vergangenen Monaten wieder deutlich stärkere Euro auf den Umsatz. Aus diesem Grund hatte der Erlös im vergangenen Jahr nicht so stark angezogen wie erhofft und das operative Ergebnis war noch schlechter ausgefallen als zuletzt erwartet. Das dürfte Wasser auf die Mühlen der zuletzt eingestiegenen aktivistischen Investoren sein, unter denen sich auch der berühmt-berüchtigte US-Hedgefonds-Manager Paul Singer befindet.

Für DZ-Bank-Analyst Thorsten Reigber hat die Gea Group mit den Zahlen für 2017 insgesamt negativ überrascht. Der Auftragseingang sei zwar in Ordnung, aber Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) lägen unter den Erwartungen. Der von Gea genannte Prognosekorridor für das Ebitda 2018 liege im oberen Bereich nur knapp über der durchschnittlichen Erwartung am Markt.

"Derzeit müssen wir für 2018 weiterhin von einer verhaltenen Auftragslage in den Kundenindustrien Milchverarbeitung und Getränke ausgehen, die die gute bis sehr gute Entwicklung unserer anderen Kundenindustrien relativieren wird", sagte Gea-Chef Jürg Oleas. Die beiden genannten Branchen machten zuletzt rund ein Drittel des Konzernumsatzes aus. DZ-Experte Reigber glaubt, dass die vorgelegten Resultate sowie die erste Indikation für 2018 den Druck der aktivistischen Investoren erhöhen werden. "Sie werden Profitabilitätsverbesserungen verlangen."

Im Oktober 2016 hatte eine damals für viele Marktteilnehmer völlig überraschende Gewinnwarnung die Gea-Anteile abstürzen lassen. Im Tief war es anschließend bis auf unter 33 Euro abwärts gegangen. Seitdem kommen die Aktien nur schwer wieder auf die Beine. Von ihrem Zwischenhoch bei knapp 43 Euro Anfang November 2017 haben sie sich mittlerweile wieder deutlich nach unten entfernt./ajx/bek/ag

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