Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

GATEGROUP: Der chinesische Mischkonzern HNA will nach einer Übernahme des Airline-Caterers Gategroup den Firmensitz in der Schweiz belassen und den Personalbestand halten. Eine vertragliche Garantie dafür haben die Chinesen allerdings nicht abgegeben. Das bestätigte der Verwaltungsratspräsident der Gategroup, Andreas Schmid, in einem Interview in der "SonntagsZeitung". Dennoch zeigt sich Schmid überzeugt, dass HNA sein Versprechen halten wird. Der chinesische Luftfahrt- und Tourismuskonzern zahle einen guten Preis, nicht nur, weil Gategroup gut unterwegs sei, sondern auch weil es ein Schweizerischer Konzern sei, sagte Schmid. Schweizer Wurzeln würden als Qualitätssiegel verstanden. Aus diesem Grund habe HNA auch den Standort der Swissport-Gruppe nicht infrage gestellt. (SoZ, S. 40)

SWISS RE: Die Marge im Rückversicherungsgeschäft ist laut dem Verwaltungsratspräsident des Rückversicherers Swiss Re, Walter Kielholz, schon seit Jahren "ex ante" massiv unter Druck. Dennoch sei sie "ex post" profitabel, wie er sie lange nicht gesehen habe, sagte Kielholz in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ). "23% Rendite im Property-und-Casualty-Geschäft rufen nach Preisnachlässen." Sein Eindruck sei, dass es seit 2012 - einer "sehr langen Zeit für Versicherer" - keine richtigen Grossschäden mehr abgesetzt habe. "Es hat etwa wegen des El-Nino-Effekts weniger tropische Wirbelstürme in der Karibik gegeben." Das Preisniveau sei ins Rutschen geraten, teilweise reiche es wohl nicht mehr, um einen normalen Schadenverlauf zu decken. Das sehe auch die Börse so, da sonst die Aktienkurse der Rückversicherer viel höher sein müssten. (NZZ, S. 34)

CREDIT SUISSE: Der Verwaltungsrat der Credit Suisse kann an der kommenden Generalversammlung auf die Unterstützung der US-amerikanischen Aktionärsberater ISS zählen. Diese empfehle bei allen Traktanden ein Ja, berichtet die *SonntagsZeitung". Im Vorjahr hatte die ISS den Vergütungsbericht der Credit Suisse noch abgelehnt, in der GV war er schliesslich lediglich mit 67% der Stimmen gutgeheissen worden. Die CS habe der ISS die Unterstützung nun "in intensiven Gesprächen abringen" müssen, so die SoZ. Dagegen werde die Schweizer Anlagestiftung Ethos an der GV die Décharge verweigern - das sei inzwischen beschlossene Sache. (SoZ, S. 36)

SIKA: Die "Übernahmeschlacht" um den Bauchemie-Konzern Sika dürfte die beiden Lager nach einem Bericht der "NZZ am Sonntag" weit über 20 Mio CHF für Berater und Anwälte kosten. Beide Streitparteien hätten renommierte Anwaltskanzleien verpflichtet und Gutachten von je fünf Rechtsprofessoren beim Kantonsgericht Zug eingereicht. Sika habe für Anwälte, Berater und PR-Fachleute bisher rund 14 Mio CHF aufgewendet, davon 6,8 Mio für Anwälte, heisst es in dem Bericht. Die Familie habe laut unabhängigen Schätzungen wohl einen ähnlichen Betrag eingesetzt. (NZZaS, S. 29)

BARRY CALLEBAUT: Der CEO des Schokoladeherstellers Barry Callebaut, Antoine de Saint-Affrique, sieht sein Unternehmen nach der abgeschlossenen Restrukturierung in Asien gut aufgestellt. "Wir haben gemacht, was nötig war. Wir sehen aktuell keinen weiteren Restrukturierungsbedarf", sagte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Unter Überkapazitäten leide das Unternehmen nicht. "Unsere Anlagen sind grundsätzlich gut ausgelastet". Die 2013 erfolgte Akquisition der Kakaosparte von Petra Food würde er "auf jeden Fall" noch einmal machen, sagte Saint-Affrique, der das Unternehmen seit September 2015 leitet, auf eine entsprechende Frage. "Erst dank den erworbenen Kapazitäten in Asien und in Brasilien ist Barry Callebaut zu einem wirklich globalen Anbieter geworden." (FuW, S. 13)

MIGROS: Der Detailhandelskonzern Migros möchte das Engagement im Gesundheitsbereich in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Nachdem die Migros-Tochter Medbase vergangenen Herbst 70% der Santémed-Gesundheitszentren übernommen hatte, wolle sie in der ganzen Schweiz präsent sein, wird Migros-Manager Fabrice Zumbrunnen in der "NZZ am Sonntag" zitiert. In den nächsten zehn Jahren strebe man etwa 50 Gesundheitszentren an". Heute verfügt die Migros über 35 Niederlassungen. Insgesamt werde der Umsatz im Gesundheitsbereich laut Zumbrunnen von heute 400 auf 500 Mio CHF steigen - dazu zählt Migros auch die Fitness- und Gesundheitszentren, die Angebote in den Klubschulen und die Golfparks. (NZZaS, S. 30)

REISEBÜROS: Der gegenwärtige Buchungsgeingang bei den Schweizer Reisebüros ist laut dem Präsidenten des Schweizer Reise-Verbands (SRV), Max Katz, "zurückhaltend". Hauptgrund seien die verschiedenen Terrorattentate an beliebten Feriendestinationen wie Ägypten, Tunesien, der Türkei sowie Paris und Brüssel. Allein für die Türkei beklagten gewisse Reiseveranstalter Rückgänge um bis zu 40% gegenüber dem Vorjahr, sagte Katz in einem Interview mit der "Schweiz am Sonntag" (SaS). "Zurzeit hinken die Buchungs- und Umsatzzahlen der Schweizer Reisebranche hinter dem Vorjahr zurück", so Katz. Sollte der Buchungsstau über die nächsten Wochen anhalten, so werde 2016 möglicherweise ein "Last-Minute-Jahr". (SaS, S. 26)

tp