Mailand (Reuters) - Der Chef des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo hat die Übernahmeofferte des deutsch-französischen Konsortiums KNDS für zwei Sparten als interessant bezeichnet.

Der Panzerbauer sei ein interessanter Partner, weil er nicht mit Leonardo bei Elektronikteilen im Wettbewerb stehe, sagte Alessandro Profumo am Mittwoch vor einem Parlamentskomittee. Italien würde davon profitieren, einen Anteil an einem Panzerprojekt zu erhalten, das unter dem Schlagwort "Panzer der Zukunft" bekannte "Main Ground Combat System" (MGCS).

Leonardo hat die Sparten OTO Melara, die Panzer und Seegeschützte herstellt, und den Torpedo- und Sonar-Produzenten Wass zum Verkauf gestellt. Dafür seien zwei Interessen-Bekundungen eingegangen, sagte Profumo. Das Unternehmen habe nun die Interessenten aufgefordert, weitergehende Angebote vorzulegen. Eine Entscheidung sei aber noch offen.

Insidern zufolge ist neben dem Konsortium KNDS aus Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Nexter auch der italienische Schiffsbauer Fincantieri an den beiden Sparten interessiert. Nach Reuters-Informationen hat KNDS ein rund 650 Millionen Euro schweres Übernahmeangebot in Aussicht gestellt. Fincantieri hatte einem Insider zufolge signalisiert, 450 bis 500 Millionen Euro ausgeben zu können. Einem Bericht der Zeitung "Il Sole 24 Ore" zufolge könnte sich der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall an einer Partnerschaft mit Fincantieri beteiligen.