Ferrari N : gewinnt Chiphersteller-Manager Vigna als neuen Konzernlenker
Am 09. Juni 2021 um 11:34 Uhr
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Mailand (Reuters) - Ferrari erhält mit Benedetto Vigna vom Chiphersteller STMicroelectronics einen neuen Konzernlenker.
Der 52-jährige Manager soll ab September den italienischen Sportwagenhersteller leiten und in ein neues Zeitalter führen, teilte Ferrari am Mittwoch mit. Er folgt damit auf Louis Camilleri, der im Dezember aus persönlichen Gründen überraschend das Handtuch geworfen hatte. In den vergangenen Monaten hatte John Elkann, der Spross der Agnelli-Familie, Ferrari übergangsweise geführt.
Mit Vigna, der bei STM den größten Geschäftsbereich mit Analogchips und Sensoren verantwortet, entschied sich Ferrari für einen Manager ohne Luxusgüter- und Automobilerfahrung. Verwaltungsvorstand Elkann betonte, Vigna verfüge über ein großes Verständnis für Technologien, die einen Großteil des Wandels der Branche vorantreiben. Hinzu kämen seine Fähigkeiten in den Bereichen Innovation, Geschäftsaufbau wie auch seine Führungsqualitäten. Ferrari hatte sich zuletzt eine Neuausrichtung verordnet, bietet bereits Hybridmodelle an und will sein erstes Elektro-Fahrzeug 2025 auf den Markt bringen.
Die Ferrari-Aktien verloren an der Mailänder Börse 0,8 Prozent. Analysten reagierten überrascht. "Die Ernennung ist höchst unerwartet und spiegelt aus unserer Sicht die Notwendigkeit wider, Ferrari 'neu zu erfinden' und die Schwierigkeit, Kandidaten zu finden, die bereit sind, die Aufgabe zu übernehmen", kommentierte Philippe Houchois von Jefferies.
Ferrari N.V. ist eine Holdinggesellschaft, die sich auf 3 Tätigkeitsbereiche konzentriert: - Herstellung und Verkauf von Luxus-Sportwagen (85,8% des Nettoumsatzes): 458 Italia, 488 GTB, 458 Spider, 488 Spider, F12 Berlinetta, 458 Speciale, 458 Speciale A, California T und Ferrari FF. Die Gruppe bietet auch Ersatzteile an; - Herstellung und Verkauf von Automotoren (2,1%): Marke Maseratti; - Sonstiges (12,1%): Sponsoring, Finanzdienstleistungen, usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Italien (7,4%), Vereinigtes Königreich (10,5%), Deutschland (8,3%), Europa/Naher Osten/Afrika (21,9%), Vereinigte Staaten (25,7%), Amerika (3,8%), China/Hongkong/Taiwan (9,8%), Asien/Pazifik und Australien (12,6%).