IRVING (awp international) - Der grösste US-Ölmulti ExxonMobil hat im vierten Quartal wegen enormer Abschreibungen auf Gasanlagen tiefrote Zahlen geschrieben und 2020 mit dem grössten Verlust seit über vier Jahrzehnten abgeschlossen. Insgesamt fiel ein Minus von 22,4 Milliarden Dollar (18,6 Mrd Euro) an, wie der massiv unter der Corona-Krise leidende Konzern am Dienstag in Irving mitteilte. Alleine in den drei Monaten bis Ende Dezember betrug der Verlust 20,1 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Exxon noch 5,7 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.
Überraschend kamen die schwachen Zahlen indes nicht. Das Unternehmen hatte bereits vor möglichen Abschreibungen von 25 bis 30 Milliarden Dollar im Gasageschäft gewarnt. Exxon habe im vergangenen Jahr mit den schwierigsten Marktverhältnissen seiner bisherigen Konzerngeschichte kämpfen müssen, sagte Vorstandschef Darren Woods. Da die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft stark ausgebremst hat, ging auch die Nachfrage nach Öl und Gas erheblich zurück. Exxons Umsatz brach 2020 um gut 30 Prozent auf 181,5 Milliarden Dollar ein. Trotz des schlechten Geschäftsberichts legte die Aktie vorbörslich zu./hbr/mis
Die Exxon Mobil Corporation ist ein Ölkonzern, der sich auf 3 Tätigkeitsbereiche konzentriert: - Raffination und Vertrieb (78,8% des Nettoumsatzes): 5,2 Millionen Barrel Ölprodukte (Dieselkraftstoff, Benzin, Heizöl, Schmierstoffe, Motoröle usw.) werden pro Tag verkauft. Ende 2021 betrieb die Gruppe ein Netz von 22.545 Tankstellen unter den Namen Exxon, Mobil, Esso usw.; - Petrochemie (13,3%): hauptsächlich Öle, Aromen, Alkohole, Ethylen, Elastomere, Propylen und Polymere (26,3 Mio. t Umsatz im Jahr 2021) für die Pharma-, Kosmetik-, Textil- und Elektroindustrie usw.; - Exploration und Förderung von Kohlenwasserstoffen (7,9%; weltweit führend): 2,3 Millionen Barrel Öl werden pro Tag gefördert und 241,7 Millionen m3 Erdgas pro Tag. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (37,7%), Kanada (8%), Singapur (5,4%), Vereinigtes Königreich (5,3%), Frankreich (4,8%), Italien (3,6%), Belgien (3,3%), Australien (2,8%) und Sonstige (29,1%).