Reinach (awp) - Die Aktionäre von Evolva haben an der ausserordentlichen Generalversammlung den Weg zur weiteren Finanzierung des krisengeplagten Baselbieter Unternehmens geebnet. An der am Donnerstag abgehaltenen ausserordentlichen Generalversammlung stimmten sie beiden Anträgen des Verwaltungsrats zu.

"Mit grosser Mehrheit" hätten die Stimmberechtigten der Erhöhung des bedingten Kapitals und der Erhöhung der Obergrenze des Kapitalbandes angenommen, teilte Evolva am gleichen Abend mit. Der Ja-Stimmenanteil bei der Erhöhung des bedingten Kapitals lag laut Mitteilung bei 93,1 Prozent, derjenige bei der Erhöhung der Obergrenze des Kapitalbandes bei 90,6 Prozent.

Damit ist der Weg für Evolva frei, 5,25 Millionen Franken aus dem neuen Finanzierungsvertrag mit Nice & Green - unter gewissen Einschränkungen - zu beziehen. Das gebe dem Unternehmen genügend Flexibilität, um im Rahmen der im Juni dieses Jahres begonnenen umfassenden strategischen Überprüfung, die auch den Verkauf des Unternehmens einschliesse, eine alternative Finanzierungslösung zu finden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die ausserordentliche Generalversammlung musste einberufen werden, nachdem Evolva eine neue Finanzierungsvereinbarung mit Nice & Green unterzeichnet hatte. Diese sieht vor, dass Evolva über genügend bedingtes Kapital verfügt, um der Forderung von Nice & Green nach Umwandlung von Anleihen in Aktien nachzukommen.

Durch die Zustimmung der Aktionäre an der aoGV gewinne das Unternehmen "die nötige Zeit, um die bestmöglichen strategischen Optionen für die Zukunft von Evolva zu finden" und die "starke Dynamik des operativen Geschäfts weiter auszubauen", wird Verwaltungsratspräsident Stephan Schindler in der Mitteilung zitiert.

Während die Gespräche mit mehreren interessierten Parteien liefen, um eine Lösung für den Fortbestand des Unternehmens über den Januar 2024 hinaus zu finden, könne "ein erfolgreicher Ausgang der strategischen Überprüfung nicht garantiert werden". Am Mittag hatte Firmenchef Christian Wichert in einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen einen Verkauf der Firma als "aus heutiger Sicht wahrscheinlichstes Szenario" bezeichnet.

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