BERLIN (dpa-AFX) - Der Chef des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, Magnus Hall, dringt auf einen möglichst detaillierten Ausstiegspfad für die Kohle in Deutschland. "Ich halte einen Ausstiegsplan für sehr wichtig, weil sich daraus ergibt, wie sich der Markt entwickelt und was das für die eigenen Investitionen bedeutet", sagte Hall der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Bei uns betrifft das zum Beispiel den Bau von Offshore-Windparks." Der Ausstiegsplan müsse möglichst genau sein, denn das schaffe Vertrauen. "Und Vertrauen bedeutet, dass Menschen bereit sind, zu investieren."

Zur Frage, wann Deutschland aus der Kohle aussteigen sollte, sagte Hall: "Ich denke, auf jeden Fall vor dem Jahr 2040. Ich gehe davon aus, dass das letzte Kohlekraftwerk zwischen 2035 und 2039 geschlossen werden wird."

Am Freitag kam in Berlin die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission zusammen, mit dem Ziel, sich auf einen Abschlussbericht zum Kohleausstieg samt Enddatum zu einigen.

Der schwedische Staatskonzern Vattenfall verkaufte vor Jahren seine Braunkohlesparte in Ostdeutschland mit mehreren Gruben und Braunkohle-Kraftwerken, weil er sich stärker auf erneuerbare Energien konzentrieren wollte. In Deutschland betreibt Vattenfall aber noch Kraftwerke, die Steinkohle verstromen. Der Konzern hat sich selbst das Ziel gesteckt, etwa bis zum Jahr 2040 Strom und Wärme ohne fossile Energien zu erzeugen./rin/DP/mis