Dublin (Reuters) - Der Billigflieger Ryanair setzt auf höhere Ticketpreise im Sommer. Da viele Konkurrenten ihr Angebot verringert hätten, könnte es Aufwärtsdruck auf die Preise geben, sagte Finanzchef Neil Sorahan am Montag. Sicher sei das aber noch nicht. Im laufenden Quartal dämpfe die Unsicherheit in der Corona-Pandemie die Buchungen, sodass Kunden womöglich weiter über niedrige Ticketpreise gewonnen werden müssten. Ryanair könne sich das leisten, weil sich die Airline besser gegen die höheren Kerosinpreise abgesichert habe als andere, ergänzte Soharan.

Im dritten Geschäftsquartal 2021/22 konnte Europas größte Fluggesellschaft, bemessen an der Passagierzahl, den Verlust gegenüber dem Vorjahr stark senken. Von Oktober bis Dezember belief sich der Fehlbetrag unter dem Strich auf 96 Millionen Euro nach 306 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Vor Ausbruch der Pandemie machte Ryanair noch 88 Millionen Euro Gewinn.

Ryanair-Chef Michael O'Leary erklärte, die Buchungen hätten sich in den vergangenen Wochen von dem Einbruch erholt, für den das Auftreten der ansteckenderen Virusvariante Omikron Ende vergangenen Jahres gesorgt hatte. Aber die Aussichten in Ryanairs Schlussquartal seien weiter "äußerst unsicher". Die Buchungen kämen weiterhin sehr kurzfristig rein.

Im noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr 2021/22 rechnet der Billigflieger weiterhin mit einem Nettoverlust zwischen 250 und 450 Millionen Euro. Nach neun Monaten belief sich der Fehlbetrag auf rund 143 Millionen Euro. Ryanair hielt auch am Ausblick von knapp 100 Millionen Passagieren im Gesamtjahr fest. Im nächsten Geschäftsjahr wollen die Iren 165 Millionen Fluggäste befördern.

(Reporter: Conor Humphries, geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter der Telefonnummer 030 2201 33702)