Von Eric Reinhard
FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem der neue Eon-Chef Leonhard Birnbaum seinen Einstand bei Vorlage der Erstquartalszahlen mit einem deutlichen Gewinnanstieg begehen konnte, liegt die Messlatte nun hoch. Zum Jahresauftakt hatte der DAX-Konzern von günstigen Wetterverhältnissen, der guten Entwicklung im Kundenlösungsgeschäft und vor allem der Kehrtwende im verlustreichen britischen Privatkundengeschäft profitiert.
Darauf werden die Anleger achten, wenn Eon die Zahlen für das erste Halbjahr am Mittwoch, 11. August, gegen 07.00 Uhr präsentieren wird:
PROGNOSE: Analysten erwarten für das erste Halbjahr bessere Ergebniszahlen als im Vergleichszeitraum 2020. Beim bereinigten EBITDA gehen sie von 4,659 (Vj 3,656) Milliarden Euro aus, beim bereinigten EBIT von 3,102 (2,162) Milliarden und beim bereinigten Konzernüberschuss von 1,640 (0,933) Milliarden.
GROSSBRITANNIEN: Nach der geglückten Restrukturierung der britischen Tochter Npower richten sich die Blicke nun auf die weitere Geschäftsentwicklung. Zuletzt hatte sich Eon "zuversichtlich" gezeigt, das Ergebnisziel von über 100 Millionen britischen Pfund (rund 118 Millionen Euro) bereits in diesem Geschäftsjahr und damit ein Jahr früher als geplant zu erreichen.
RENDITE: Besorgt haben sich einige Aktionäre zuletzt über die Rendite-Entwicklung gezeigt. Hintergrund ist die im Herbst anstehende Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Eigenkapitalverzinsung für die deutschen Gas- und Stromnetze. Viele Experten erwarten hier eine Zinssenkung. Die Bundesnetzagentur hat in ihrem zur Konsultation stehenden Entwurf eine Absenkung für Neuanlagen auf 4,59 statt bisher 6,9 Prozent ermittelt.
SCHULDENABBAU: Eon hat sich mit der Übernahme des Innogy-Netzgeschäft von RWE auch hohe Schulden aufgeladen. Ende März lag die Netto-Verschuldung stabil bei rund 41 Milliarden Euro. Der Konzern sieht sich aber auf dem Weg sein Verschuldungsziel schon in diesem Jahr zu erreichen. Bislang war das Ziel vom 4,8- bis 5,2-Fachen des EBITDA (Verschuldungsfaktor) für 2022 angepeilt. Laut Geschäftsbericht 2020 wird mittelfristig eine Verringerung auf rund 5 angestrebt. Ende Dezember lag die Kennzahl, die das Verhältnis der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung zum bereinigten EBITDA angibt, bei 5,9.
AUSBLICK: Für 2021 erwartet Eon ein bereinigtes EBIT zwischen 3,8 und 4,0 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Halbjahr und Gesamtjahr 2021:
=== . PROG PROG PROG 1H 2021 1H21 ggVj Zahl 1H20 EBITDA bereinigt 4.659 +27% 2 3.656 EBIT bereinigt 3.102 +43% 5 2.162 Konzernüberschuss bereinigt 1.640 +76% 4 933 . PROG PROG PROG GESAMTJAHR 2021 Gj21 ggVj Zahl Gj20 Umsatz 62.323 +2% 14 60.944 EBITDA bereinigt 7.542 +9% 19 6.905 EBIT bereinigt 4.167 +10% 20 3.776 Konzernüberschuss bereinigt 2.038 +24% 21 1.638 Ergebnis je Aktie bereinigt 0,78 +24% 22 0,63 Dividende je Aktie 0,49 +4% 21 0,47 ===
- alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie sowie Kursziel in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
- Quellen: Angaben des Unternehmens, Prognosen von S&P Global Intelligence
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- alle Angaben ohne Gewähr
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August 09, 2021 09:09 ET (13:09 GMT)