NEW YORK (Dow Jones)--Nach der jüngsten Rekordjagd ist an der Wall Street am Dienstag zum Start zunächst Konsolidierung angesagt. Die Terminkontrakte auf die Aktienindizes verzeichnen kleine Abgaben. Die Rekordstände in den vergangenen Sitzungen wurden von dem billionenschweren Hilfspaket der Regierung von Joe Biden stimuliert, zudem stützt die laufende Impfkampagne gegen Covid-19. Auch die fallenden Infektionsraten stützen die Aktienkurse.

Für den Dienstag sprechen Teilnehmer von einer Atempause und verweisen auf die nur geringen Abschläge. "Sehr kleine Abwärtsbewegungen sind ein Zeichen für geringe Volatilität", sagt Trevor Greetham von Royal London Asset Management. Eine niedrige bzw. zurückgehende Volatilität kennzeichne einen Bullenmarkt. Der Cboe Volatility Index ist am Montag auf 22 gefallen, nachdem er Ende Januar noch bei 37 gelegen hatte.

Die Erwartung einer Wirtschaftserholung im laufenden Jahr konzentriert sich vorrangig auf die Sektoren Energie, Banken und wachtumssensible Konsumunternehmen. Allerdings gibt es laut Greetham zwei Hauptrisiken: zum einen die neuen Varianten des Coronavirus, die die Wiederöffnung der Wirtschaft verzögerten, und die Gefahr einer Inflation, die bereits zu einem deutlichen Anstieg der Anleiherenditen geführt habe.

Daneben konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Berichtsunternehmen. Von den rund 300 bereits vorgelegten Berichten aus dem S&P-500-Universum haben 81 Prozent die Ergebniserwartungen übertroffen. Am Dienstag sind nachbörslich Twitter, Lyft und Cisco Systems an der Reihe.


   Dupont mit starkem Viertquartal 

Bereits vorbörslich hat Dupont de Nemours mit Geschäftszahlen aufgewartet. Das Spezialchemieunternehmen hat im vierten Quartal im Zuge der steigenden Nachfrage nach Halbleitern und einer Erholung der Automobilmärkte das Ergebnis gesteigert. Gewinn und Umsatz lagen über den Prognosen. Die Aktie steigt vorbörslich um 0,4 Prozent.

Take-Two Interactive Software fallen 4 Prozent. Der Entwickler von Computerspielen hat im dritten Geschäftsquartal von einem guten Weihnachtsgeschäft profitiert. Teilnehmer sprechen von Gewinnmitnahmen bei der Aktie, die zuletzt neue Rekordhochs erreicht hatte. Dagegen legen Corsair Gaming 0,5 Prozent zu. Das Unternehmen hat im vierten Quartal Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert.

Am Devisenmarkt liegt der Dollar erneut auf der schwachen Seite, der entsprechende Index verliert 0,4 Prozent. Die Erwartung einer weiter lockeren Geldpolitik, bestärkt durch den schwachen US-Arbeitsmarktbericht, vermindert die Attraktivität der US-Devise. Dies zumal die Inflationserwartungen mit dem riesigen staatlichen Stimuluspaket gestiegen sind. Der Euro legt 0,4 Prozent zu auf 1,2099 Dollar.

Die Digitalwährung Bitcoin bleibt weiter ein Star an den Märkten. Nach einem massiven Anstieg am Vortag legt sie am Dienstag zwischenzeitlich um weitere knapp 20 Prozent auf im Hoch über 48.000 Dollar zu. Auslöser für den jüngsten Anstieg war das milliardenschwere Bitcoin-Investment von Tesla, die in nächster Zukunft die Währung als Zahlungsmittel akzeptieren will.

Am Ölmarkt tut sich nach der jüngsten Rally noch wenig. Die US-Sorte WTI verharrt bei 57,99 Dollar je Fass, Brent steigt um 0,2 Prozent 60,67 Dollar. Der Goldpreis baut die Gewinne der vergangenen Handelstage weiter aus. Getrieben wird er von dem schwächelnden Dollar und der Perspektive einer anziehenden Teuerung. Die Feinunze gewinnt weitere 0,6 Prozent auf 1.842 Dollar.

Mit dem tendenziell nachgebenden Aktienmarkt zeigen sich Anleihen gegen den jüngsten Trend leicht befestigt. Teilnehmer sehen aber hierin lediglich eine kleine Gegenbewegung, während auf längere Sicht die Renditen mit einer möglicherweise steigenden Inflation wieder zulegen dürften. Aktuell fällt die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt auf 1,16 Prozent.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,11        0,8          0,11           -0,4 
5 Jahre                  0,48        0,0          0,48           11,5 
7 Jahre                  0,82       -0,2          0,83           17,5 
10 Jahre                 1,16       -1,0          1,17           23,9 
30 Jahre                 1,93       -2,3          1,95           28,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:11 Uhr  Mo, 17:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2099     +0,40%        1,2080         1,2036   -0,9% 
EUR/JPY                126,61     -0,17%        126,59         126,67   +0,4% 
EUR/CHF                1,0818     -0,12%        1,0824         1,0822   +0,1% 
EUR/GBP                0,8784     +0,13%        0,8767         0,8769   -1,7% 
USD/JPY                104,63     -0,57%        104,90         105,25   +1,3% 
GBP/USD                1,3776     +0,27%        1,3782         1,3725   +0,8% 
USD/CNH (Offshore)     6,4267     -0,31%        6,4385         6,4428   -1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             45.245,75     +1,27%     46.735,50      43.570,50  +55,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               57,99      57,97         +0,0%           0,02  +19,3% 
Brent/ICE               60,67      60,56         +0,2%           0,11  +17,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.842,30   1.831,20         +0,6%         +11,10   -2,9% 
Silber (Spot)           27,57      27,28         +1,1%          +0,30   +4,5% 
Platin (Spot)        1.187,50   1.162,85         +2,1%         +24,65  +10,9% 
Kupfer-Future            3,70       3,67         +0,8%          +0,03   +5,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 09, 2021 08:16 ET (13:16 GMT)